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Wahlsdorf versorgt sich selbst mit Wärme

Wahlsdorf hat Förderhürden endlich ausgeräumt / Baustart für das Projekt ist im August

Wahlsdorf will seine Wärmeversorgung in die eigene Hand nehmen und hat eine Wärmegenossenschaft gegründet. Genutzt wird Abwärme aus der Biogasanlage im benachbarten Petkus. Mehrfach drohte das Projekt, an geänderten Förderrichtlinien zu scheitern. Jetzt ist die Kuh vom Eis. Im August soll mit zwei Jahren Verzug der Aufbau des Nahwärmenetzes starten.

Vor allem für die Verantwortlichen im Vorstand der Genossenschaft ist die Zeit der schlaflosen Nächte endlich vorbei. "Die Finanzierung ist jetzt wasserdicht", sagt der Ortsvorsteher und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft, Thomas März. Zwei Jahre später als ursprünglich geplant kann der Aufbau einer Versorgungsleitung mit Hausanschlüssen im Dorf nun beginnen. Start ist am Blockheizkraftwerk der Agrargesellschaft Petkus. Die Abwärme, die dort bei der Stromerzeugung aus Biogas anfällt, wird künftig über die Rohrleitungen in die privaten Häuser und drei Gewerbebetriebe nach Wahlsdorf strömen. Zugleich versorgt das Netz der Genossenschaft die kommunalen Gebäude. Dazu zählen zehn Wohnungen, das Feuerwehr-Gerätehaus sowie das besonders wärmebedürftige Guts haus, der Dorfladen, Museum, Jugendclub und das Begegnungszentrum im Gutsstall.

"Jetzt wird mit Hochdruck an der Feinplanung gearbeitet", sagt Vorstandsvorsitzender Rainer Silex. Das Planungsbüro bereite die Ausschreibungen vor. Anfang Juli werden die Mitglieder der Genossenschaft über die Details informiert. "Nach heutigem Stand könnte der Bau etwa Mitte August beginnen", blickt er voraus. Bis zum 30. Juni 2015 hat die Genossenschaft Zeit, das Vorhaben zu realisieren.

Diese Terminzusage von der Investitions- und Landesbank war der letzte einer Reihe von Knackpunkten, die das Projekt wackeln ließen. "Mitte 2012 hatten wir alle Unterlagen fertig und den Antrag auf eine 50-prozentige Landesförderung über die Regionale Planungsgesellschaft Havelland-Fläming gestellt. Doch dann kam die Mitteilung, dass das Land diese Mittel nicht mehr ausreicht", blickt Thomas März zurück. Fördermittel des Bundes seien zu beantragen, hieß es. Doch damit reduzierte sich die Förderung auf nur noch 20 Prozent der Gesamtsumme. Die Effektivität des Projektes stand in frage. Andererseits waren die Genossenschaftsanteile der Mitglieder bereits in die Vorplanung und Antragstellung geflossen. 100 000 Euro hatte das gekostet. "Das war ein sehr kritischer Punkt, aber wir haben weiter gekämpft", so Thomas März. Ein komplett neuer Businessplan musste aufgestellt werden, die Genossenschaft suchte und fand eine Bank als Kreditgeber und konnte im Sommer 2013 einen neuen Förderantrag stellen.

Im Februar dieses Jahres kam die Bewilligung. Doch wieder mit einem Haken. Die Genossenschaft sollte die Arbeiten bis zum Jahresende abschließen. "Das war nicht machbar, Baustart konnte frühestens im Juli sein", sagt Thomas März. Schon auf der Zielgeraden, drohte das Projekt erneut zu scheitern. Der Vorstand schilderte die Situation dem Landtagsabgeordneten Danny Eichelbaum (CDU) und dem Europaabgeordneten Dr. Christian Ehler. "Dank ihrer Hilfe bekamen wir eine Ausnahmegenehmigung von der ILB und können das Netz nun bis Ende Juni 2015 bauen", sagt März. Laut Vorstandschef Rainer Silex werden 80 Prozent des Wahlsdorfer Wärmebedarfs künftig über das neue Nahwärmenetz abgedeckt.

Quelle: Lausitzer Rundschau, 24.06.2014

 

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