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Viel Licht und ein wenig Schatten - CDU-Mitglieder machen sich im Übergangswohnheim ein Bild zum Thema Integration

Jüterbog. Um sich ein Bild von der Situation in den Flüchtlingsheimen sowie den Herausforderungen zu deren Unterbringung und Integration zu machen, besuchten die flüchtlingspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Roswita Schier, und die CDU Landtagsabgeordneten Sven Petke und Danny Eichelbaum sowie Karin Mayer, Fraktionsvorsitzende der CDU Jüterbog das Übergangswohnheim im Waldauer Weg. Erst im September 2014, nach umfangreicher Sanierung, als Übergangswohnheim etabliert, leben heute 123 Menschen aus neun Nationen im Haus.

Die unübersehbare Sauberkeit auf Fluren, den WC´s, Gemeinschaftsräumen und der, wie auch die in den Zimmern und der großzügigen Küche anzutreffenden Funktionalität, kommentierte Roswita Schier nach einem Rundgang: „Ein tolles Haus haben Sie hier!" Neben den zumeist männlichen Bewohnern leben im Heim auch sieben Kinder, und, wie Heimleiterin Christine Geister betonte, gibt es ein aktives Nationalitätennetzwerk, das weit über Jüterbogs Grenzen hinausreicht. Zwei der jungen Bewohner spielen im lokalen Fußballverein. Jüterboger bedachten das Heim mit Fahrrädern und um in der gegenseitigen Annäherung weiter zu kommen, ist für dieses Jahr ein Kegelabend, wie auch ein Sommerfest geplant.

Doch bei all diesen offenbar guten Rahmenbedingungen, gibt es wie andernorts auch, Hürden. Einige davon hausgemacht und andere einfach damit zusammenhängend, dass in Flüchtlingsheimen viele Menschen mit unterschiedlichsten Relegionen und Vergangenheiten zusammenleben. „Bei Sprachproblemen hilft uns mehr oder weniger erfolgreich der Google-Übersetzer", meint Sozialarbeiter Axel Wolf, der weiter betont: „Problematisch ist, dass wir praktisch keinerlei Informationen über die Menschen bekommen, die hier untergebracht werden. Nichts über ihren Weg nach Deutschland, nichts über ihre Geschichte oder eventuell durchlebte Krankheiten und nicht einmal Informationen zu den Berufen unserer Bewohner."

Wenngleich Internetnutzung über WLAN möglich ist, steht den Bewohnern Fernsehen bislang nur auf einer Seite des Hauses zur Verfügung. Einer Arbeit geht nur ein geringer Teil der Bewohner nach. Mehr Engagement, so betonte Wolf, wünsche er sich seitens der Bewohner im Thema Erlernen der deutschen Sprache. „Wöchentlich kommt ein Dozent zu uns ins Haus, gibt Deutschkurse, doch dass dies wichtig für ihre Intergration ist, ist offenbar noch nicht bei allen angekommen", so Wolf.

Obgleich er mit einer Glocke in der Hand zum Deutschkurs für Erwachsene ruft, nehmen derzeit nur 14 der 116 Erwachsenen teil. Wie Axel Wolf, so wünsch sich auch die Heimleiterin einen runden Tisch auf Kreisebene, wo Erfahrungen untereinander ausgetauscht und künftige Strategien der Flüchtlingsbetreuung aufeinander abgestimmt werden können. Denn Integration, da sind sich beide sicher, wird erfolgreicher sein, wenn Aktionen von Land, Kommunen, Kirche und anderen Hilfsorganisationen nicht aneinander vorbei oder parallel laufen.

„Ich glaube auch, dass es für das allgemeine Verständnis und die Art des Umgangs zwischen Deutschen und den Flüchtlingen von großer Bedeutung ist, dass neben echter Aufklärungsarbeit und ein bisschen mehr Toleranz von beiden Seiten, von Vorteil sind. Auch, dass die Menschen sich gegenseitig als gleichwertig begreifen. Und sollte ein Ausländer kriminell werden, dann muss er eben auch wie ein Deutscher bestraft werden", so Christine Geister, die nach über 20 Jahren als Leiterin in einem Obdachlosenheim bei Dresden, die wohl meisten Facetten menschlichen Miteinanders kennengelernt hat. fdk

Quelle: Blickpunkt, 07.02.2015

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