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Erbsensuppe soll das Haushaltsloch auffüllen - Spendenaktion für eine Fußgängerbrücke über den Graben 45, für deren Neubau Jüterbog kein Geld hat / Verkehrsminister als Schirmherr

Spendenaktionen gibt es für jeden Zweck, meistens soziale Angelegenheiten. In Jüterbog nehmen sich einige kümmernde Bürger nun aber einer Brücke an. Genauer: Dem Neubau einer abgerissenen Brücke.

Seit zwei Jahren klafft in der Ettmüllerstraße eine gut sechs Meter breite Lücke. Die Fußgängerbrücke über den Graben 45, Jüterbogs Hauptentwässerungskanal, wurde am 23. Dezember 2010 von einem Winterdienst-Mulitcar des städtischen Bauhofs beschädigt. Die Betonoberfläche hatte danach Risse und ein großes Loch.

Doch es kam noch dicker. Bausachverständige stellten fest, dass das beschädigte Bauwerk insgesamt marode ist. Die Stahlträger waren stark verrostet und die Widerlager unbrauchbar. Da sich Fußgänger und Radler kaum an die Sperrung hielten, wurde die Brücke zur Unfallverhütung abgerissen. Seitdem müssen Anwohner der Jüterboger Weinberge Umwege in die Innenstadt mit fast allen wichtigen Einrichtungen – Ämter, Schulen, Ärzte, Geschäfte – laufen.

Für einen Neubau fehlt der Stadt das Geld. Bis heute.

Das will die Erbsensuppen-Initiative ändern, die 2012 vom Jüterboger Fuhrunternehmer Udo Reich und dem CDU-Landtagsabgeordneten Danny Eichelbaum gegründet wurde. Innerhalb ihrer Aktion stellen sie eine Feldküche auf und schenken kostenlos Suppe aus. Im Gegenzug bitten sie um Spenden für einen gemeinnützigen Zweck. Voriges Jahr sammelte die Initiative „Eine Erbsensuppe für einen guten Zweck – Jüterboger kochen für Jüterboger“ mehr als 700 Euro für Weihnachtsgeschenke für die Kinder des ASB-Kinderheimes. Nun wollen sie der Stadt ihre kleine Brücke zurückgeben.

Dass dies eine ungleich kostspieligere Angelegenheit ist, darüber sind sich Reich und Eichelbaum im Klaren. Deshalb haben sie die Sache höher aufgehängt und der Brücken-Suppe einen fachlich zuständigen Schirmherren gegeben: Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD). „Ich habe ihm im Landtag von der Spendenaktion erzählt“, berichtet Eichelbaum, „er war von der Idee so begeistert, dass er gleich seine Zusage zur Teilnahme gegeben hat. Mal sehen, wie gut er kochen kann.“

Der Minister wird zum Auftakt der Aktion jetzt am Sonnabend nach Jüterbog kommen. Zunächst wird er sich vormittags in einer Berufskraftfahrerschulung bei der Firma Reich umschauen. Um 12 Uhr beginnt dann der Ausschank der Erbsensuppe an jedermann – und zwar direkt vor Ort in der Ettmüllerstraße. Auch die Bürgermeister von Jüterbog, Arne Raue (parteilos), und von Ludwigsfelde, Frank Gerhard, werden erwartet. Ebenso wie ein wenig Landrats-Wahlkampf, denn Gerhard wie Eichelbaum sind Kandidaten.

Straße und Brücke tragen den Namen des früheren Jüterboger Stadtoberhaupts Carl Gottlieb Ettmüller. Er hat sich vor allem als erster Ortschronist Jüterbogs einen Namen gemacht und verfasste um 1800 zwei handschriftliche Bände der „Annales der Kreis-Stadt Jüterbog“. (Von Alexander Engels)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 20.02.2013

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