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Interview: "Der Weckruf wurde von allen gehört und verstanden"

Der CDU-Landtagsabgeordnete und Rechtsanwalt Danny Eichelbaum aus Jüterbog ist seit April Präsi- dent des brandenburgischen Ringerverbandes. Die Sportart steht vor entscheidenden Wochen. Am Wochenende startet die Ringer-Bundesliga 13/14, ein neuer deutscher Mannschaftsmeister wird gesucht, und am 8. September wird in Buenos Aires (Argentinien) von der IOC-Session entschieden, ob Ringen olympisch bleibt.

Herr Eichelbaum, was macht Sie als CDU-Landespolitiker und Präsident des Ringerverbandes Brandenburg nervöser - die Bundestagswahl am 22. September oder die anstehende Entscheidung im olympischen Überlebenskampf des Ringens?

Danny Eichelbaum (lacht): Beide Entscheidungen sind wichtig und erfordern starke Nerven. Jetzt fiebern wir aber erst einmal dem 8. September entgegen. Ich bin sehr optimistisch, dass Ringen auch nach 2016 zum Programm der Olympischen Spiele gehören wird. Ringen ist Olympia und Olympia ist Ringen!

Die zurückliegenden Monate waren vom Kampf um den Olympiaverbleib geprägt. Viel Zuspruch und Unterstützung erfuhren die Ringer. Die Sportart stand ungewohnt oft im Fokus der Öffentlichkeit. War das purer Aktionismus oder sehen Sie Ansätze für Nachhaltigkeit?

Eichelbaum: Nach der Vorentscheidung des IOC-Exekutivkomitees im Februar dieses Jahres wurde keine Zeit verschenkt, um die Sportart Ringen durch Reformen wieder ins olympische Boot zu holen. Der Weckruf wurde von allen gehört und verstanden. Der Ringer-Weltverband FILA wählte einen neuen Präsidenten und beschloss wesentliche Änderungen im Regelwerk hinsichtlich der Punktvergabe und Wettkampfzeit, um Ringen verständlicher und attraktiver zu machen. Mit zahlreichen Kampagnen haben Verbände, Sportler, Trainer, Kampfrichter und Fans dafür gekämpft, dass ihre jahrtausendalte Sportart olympisch bleibt. Diese Verbundenheit und der Kampfgeist der Ringergemeinde hat viele Bürger beeindruckt. Die Solidarität der Bürger mit dem Ringkampfsport in den letzten Monaten war überwältigend.

Um die Attraktivität des Ringens für das breite Publikum zu erhöhen, wurde das Regelwerk der Bundesligakämpfe geändert. Kennen Sie die neuen Regeln?

Eichelbaum: Die wichtigsten Neuerungen betreffen die Kampfzeit und das Punktbewertungssystem. In beiden Stilarten stehen jetzt nur noch zwei Runden à drei Minuten an und nicht mehr im Teamkampf drei Gewinnrunden à zwei Minuten. Die Punkte aus beiden Runden werden addiert, es gibt also keinen Kampf mehr über maximal fünf Runden. Außerdem wird passives, sich dem Kampf entziehendes Ringen schneller und härter sanktioniert. Verwarnung für den passiven Ringer, plus ein Punkt für den Gegner gibt es im griechisch-römischen Stil, wobei der aktivere Ringer nach jeder Verwarnung wählen kann, ob es im Stand- oder Bodenkampf weitergeht. Anders bei den Freistilspezialisten, hier bekommt der passive Ringer nach der Verwarnung 30 Sekunden Zeit, zu punkten. Gelingt dies nicht, erhält der Gegner nach Ablauf der halben Minute den Verwarnungspunkt.

Als Mitglied des 1. Luckenwalder SC schlägt Ihr Herz natürlich für den LSC in der Bundesliga. Welche Erwartungen haben Sie an die neue Saison und an Ihren Heimatverein?

Eichelbaum: Zunächst einmal ein großes Kompliment an die Verantwortlichen des 1. Luckenwalder SC. Es ist wieder gelungen, eine junge und schlagfertige Mannschaft für die Saison aufzustellen, die das Zeug hat, in die Play-offs einzuziehen. Mit dieser tollen Mannschaft erwarten uns spannende Kämpfe. Ich freue mich besonders auf den ersten Heimkampf am 7. September in Luckenwalde gegen den KSV Mansfelder Land, der unter dem Motto: "Ringen total" steht. Und am darauffolgenden Tag wissen wir dann, ob Ringen olympisch bleibt.

Interview: Frank Neßler

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 30.08.2013

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