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Die Hefe im Teig der Gesellschaft - Politik Kulturstaatsminister zu Gast im Kreis

Dienstagnachmittag vor dem Konversenhaus in Kloster Zinna. Großes Hallo und Händeschütteln. Viele, die einen Namen haben in der regionalen Kultur, sind da. Nicht etwa zum Konzert oder Kabarett. Die Landtagsabgeordneten Sven Petke und Danny Eichelbaum haben Kulturstaatsminister Bernd Neumann (alle CDU) zu einer Tour durch den Landkreis eingeladen.

Nach einem Besuch der ehemaligen Hutfabrik in Luckenwalde und des Klostermuseums in Kloster Zinna geht es zur Diskussion. Unter den Gästen: Museums- und Schulleiter, Verwaltungsmitarbeiter, Lokalpolitiker und natürlich Künstler, also all jene, die sonst miteinander und mitunter auch gegeneinander um Fördergelder vom Bund ringen. Endlich können sie ihre Anliegen, ihre Sorgen und Geldnöte mal direkt adressieren, an den Mann, der den Geldtopf verwaltet.

Wenngleich der nicht gerade üppig ist. 9,5 Milliarden Euro aus öffentlicher Hand werden jährlich in Deutschland für Kultur ausgegeben, aber nur rund 13 Prozent davon, also 1,2 Milliarden, kommen vom Bund. Den Rest bestreiten die Länder und Kommunen je zur Hälfte aus ihren Etats. Früher war der Anteil des Bundes noch geringer, sagt Neumann. Um zehn Prozent habe er ihn in den vergangenen Jahren aufstocken können. Diese Ausgaben begreife er nicht als Subventionen, sondern als "Investitionen in die Zukunft". Kultur sei "die Hefe im Teig einer Gesellschaft", deshalb laute sein Credo: "Finger weg! Wer an der Kultur spart, handelt fahrlässig." Ein gewöhnliches Heimatmuseum könne sich jedoch kaum Hoffnungen auf Bundesgelder machen, stellte der Kulturstaatsminister ehrlich fest. Der Bund konzentriere sich auf herausragende Projekte, die auch überregionale Bedeutung hätten. So wie die Wiederherstellung der Fresken in der Abtei des Klosters etwa.

Die meisten Projekte der Gäste waren dagegen eher von lokaler Bedeutung. Da ist der Filmemacher Bernd Maywald, der seine Arbeit nicht ausreichend gewürdigt sieht. Der Cottbuser Bau-Künstler Horst Ring, der gegen die Bagger kämpft, die sein Lebenswerk bedrohen. Oder die Dame, die in Anspielung auf den diesjährigen Haushalt klagt, dass der Kreis die freiwilligen Aufgaben offenbar als "leicht verzichtbare Ausgaben" begreife. Dem konnte der Kulturstaatsminister wenig entgegensetzen. Dafür bemühte sich Anja Heinrich, die kulturpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, zumindest Lösungsansätze in Aussicht zu stellen.
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Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 18.08.2011

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