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Gefährliche Schießplatzbrände - Für das Feuer im Wald in der „roten Zone“ fühlt sich niemand zuständig

Anfang des Jahres legte die Stadt Jüterbog fest, dass die Freiwillige Feuerwehr bei Waldbränden nicht mehr in die „rote Zone" ausrücken darf. Und zwar zu ihrer eigenen Sicherheit. Denn niemand kann sagen, wie viel und welche Art von scharfer Munition noch auf dem Gebiet des ehemaligen Schießplatzgeländes rund um Jüterbog schlummert. Für Löscheinsätze ist es seitdem tabu. „Damit ergibt sich im Ernstfall eine wirkliche Gefahr für viele Anwohner", äußerte sich jetzt der Jüterboger Rechtsanwalt und CDU-Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum.

Nach Bekanntwerden der neuen Anordnung im April erkundigte er sich, wie die Brandbekämpfung erfolgen soll, wenn es wieder zu einem Großbrand kommt. Er führte Gespräche mit dem Kreisbrandmeister und dem Staatssekretär Rudolf Zeeb vom zuständigen Innenministerium in Potsdam. „Im Sommer genügt schon ein Funken, um einen Großbrand zu verursachen. Nach jetziger Rechtslage kann die Feuerwehr den Brand nicht mehr unmittelbar im Wald löschen. Ein Großbrand könnte ganz schnell angrenzende Wohngebiete gefährden", sagte Eichelbaum. Mit den Antworten der Verantwortlichen ist er nicht zufrieden. „Oberstes Ziel der Behörden muss es sein, dafür zu sorgen, dass vorbeugend etwas für den Brandschutz unternommen wird."

Betroffen von diesem Problem ist nicht nur der Landkreis Teltow-Fläming mit rund 50 000 Hektar munitionsverseuchtem Wald, sondern auch andere Kreise mit Konversionsflächen. „Es besteht ein Zuständigkeitswirrwarr, der Kreis schiebt die Verantwortung zum Land, das Ministerium weist die Zuständigkeit ebenfalls zurück und verweist auf die gesetzlichen Pflichten der Waldbesitzer", erklärte Eichelbaum.
Auch Helmut Stark, Gemeindevertreter und Anwohner des Schießplatzes, ist erschrocken. Gemeinsam mit Eichelbaum besichtigte der Militär-Hobbyhistoriker vergangene Woche das Gelände in Altes Lager. „Ich muss jetzt wirklich Angst haben, abzubrennen, der Schießplatz umgibt mein Haus, und niemand wird offenbar zum Löschen kommen, wenn der Wald brennt." Was dort noch im Boden liegt, wird sehr unterschätzt, so der Fachmann. Erste Lösungsvorschläge haben die beiden bereits parat: Waldbesitzer und Erbauer von Windkraftanlagen sollten aufgefordert werden, statt Ersatzpflanzungen Sicherheitsschneisen anzulegen.

Eichelbaum nimmt das Innenministerium und den Kreis in die Pflicht. Er fordert, dass die Landesregierung die Sache in die Hand nehmen und einen Zeitplan für die Kampfmittelbeseitigung erstellen muss. Präventiver Brandschutz müsste mit den Kommunen abgestimmt werden. „Der Landkreis muss seine Hausaufgaben machen und dem Land die entsprechenden Gefahrenabwehrpläne vorlegen", sagte Eichelbaum. Noch sei genug Zeit bis zum nächsten Sommer, um die Sache anzugehen. „Dieses Problem darf nicht bis zum nächsten Waldbrand warten", so der Politiker. (Von Kathrin Burghardt)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 29.12.2012

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