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Gnadensommer dank Riesenpleite - Stimmen zur geplatzten Flughafen-Eröffnung

In der Region rund um den Flughafen war gestern das Echo auf die Nachricht des Tages aus Schönefeld geteilt. Jubel brach aber nicht aus.

Alexander Fröhlich, persönlicher Referent des Bürgermeisters von Blankenfelde-Mahlow:  Die Verschiebung schenkt uns einen Gnadensommer. Dennoch wird der Flughafen an diesem falschen Standort irgendwann ans Netz gehen. Deshalb bleibt es bei unserer Forderung: kein Nachtflug, keine doppeltbelastenden Flugrouten, rechtskonforme und zügige Umsetzung des Schallschutzprogramms und kein Wachstum des Flughafens über das planfestgestellte Maß hinaus.

Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus: Das ist ein gigantisches Debakel und ein herber Rückschlag, der das Vertrauen der Wirtschaft in den Flughafen nicht erhöhen wird. Es ist das zweite Mal, dass Investoren überrascht wurden, nachdem sie auf die Zusage eines Eröffnungstermins vertrauten. Das wird sich nachteilig auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region auswirken.

Kornelia Wehlan, MdL, Die Linke: Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Im Verkehrsausschuss sind uns keine Probleme mitgeteilt worden.

Christoph Schulze, MdL, fraktionslos, SPD: Es erfüllt mich nicht mit Genugtuung. Es ist erschreckend, wie realitätsfremd die Verantwortlich in der Politik sind. Wenn es schon beim Kernprojekt derartige Defizite gibt und sich die Abgeordneten bis drei Wochen vor der Eröffnung einseifen ließen, wie haben sie es dann mit ihrer Kontrollfunktion in der Vergangenheit gehalten? Insider wissen längst, dass man der Flughafengesellschaft nicht mehr glauben kann, dass zum Schutz der Anwohner vor Fluglärm und zur Umsetzung des Schallschutzprogramms das vorgeschriebene, Notwendige und Erdenkliche getan wird.

Danny Eichelbaum, MdL, CDU: Das ist der Super-Gau für den Wirtschaftsstandort und eine Superpleite für die rot-rote Landesregierung. Sie kann keinen optimalen Schallschutz für die Anwohner, keine Planungssicherheit für die Fluggesellschaften und noch nicht einmal die Sicherheit am Flughafen gewährleisten.

Kristian-Peter Stange, Bürgerverein Brandenburg-Berlin (BVBB): Das hat uns nicht überrascht. Wir haben schon im Februar vorausgesagt, dass die Eröffnung des Flughafens am 3. Juni einem Wunder gleich käme. Es ist bezeichnend, dass der fehlende Brandschutz ein Grund für die Verschiebung ist, nicht aber der fehlende Lärmschutz für über 90 Prozent der Bevölkerung. Dass Herr Wowereit und Herr Platzeck so überrascht tun, ist unglaubwürdig. Entweder sind sie inkompetent und haben die Probleme nicht bemerkt, oder sie haben die Öffentlichkeit seit Monaten belogen. In beiden Fällen müssen sie zurücktreten, ebenso wie der Flughafen-Chef.

Herbert Burmeister, Schutzgemeinschaft Umlandgemeinden: Ich freue mich, dass die Mitarbeiter des Kreises Dahme-Spreewald das Kreuz hatten, nichts zu genehmigen, was nicht ausgereift ist. Hochachtung dafür, denn der politische Druck war enorm. Dass gestern kein Wort zum Schallschutz verloren wurde, zeigt, dass er als nicht notwendig angesehen wird.

Robert Nicolai, Bürgerinitiative Schallschutz Rangsdorf: Ich bin überrascht, dass die politisch Verantwortlichen so überrascht tun. Entweder hat man sie im Unklaren gelassen, oder der Brandschutz wird nur vorgeschoben. Das alles ändert nichts am Gesamtproblem. Vielleicht setzen sie sich jetzt auf den Hosenboden und lassen sich so viel Zeit, um den Schallschutz zu klären.

Martin Henkel, BI Zeuthen: Die Menschenkette in Schönefeld, zu der wir für den 3. Juni aufgerufen haben, werden wir auf den neuen Eröffnungstermin verschieben. Es liegt nicht an uns – wir hätten das hingekriegt.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 09.05.2012

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