Presseecho / Landtag

Vier Rocker nach versuchter Tötung in U-Haft

Nach der versuchten Tötung eines Mannes in Eberswalde (Barnim) sind vier junge Männer aus dem Rockermilieu am Montag in Untersuchungshaft genommen worden.

Darunter befindet sich auch ein 23- Jähriger, der Mitglied im Motorradclub Hells Angels werden wollte, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in Eberswalde mit. Er soll bei einer Auseinandersetzung am 31. Dezember vergangenen Jahres in Eberswalde auf einem Parkplatz auf das Mitglied eines rivalisierenden Rockerclubs geschossen haben. Das Opfer blieb unverletzt.

Der rechtspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Danny Eichelbaum, forderte eine Sonderkommission der Brandenburger Polizei, die sich mit Rockerkriminalität befasst. Gegen die jungen Männer ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) wegen des Verdachts des versuchten Totschlags, der räuberischer Erpressung sowie des illegalen Handels mit Betäubungsmitteln. In diesem Verfahren hatten etwa 100 Beamte des Landeskriminalamtes und der Landeseinsatzeinheit neun Objekte in und nahe Eberswalde durchsucht.

Sie stellten unter anderem 15 Axtstiele, Schreckschusspistolen und Totschläger sowie Betäubungsmittel sicher. Fünf Männer im Alter von 22 bis 31 Jahren wurden vorläufig festgenommen, einer von ihnen kam wieder auf freien Fuß. In einer Mitteilung erklärte Eichelbaum: "Weitere lokale Rockerbanden müssen verboten und eine Soko Rockerkriminalität der Brandenburger Polizei gebildet werden." Die Rockerkriminalität sei in der Mark stelle eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Nach Angaben von Ermittlern gibt es in Brandenburg etwa 200 Mitglieder in Motorradclubs.dpa

Quelle: Berliner Morgenpost, 13.01.2010