Presseecho / Teltow-Fläming

Brunnen sollen den Körbaer Teich retten

Ausgetrocknet. Zwischen Oktober und Ostern soll Wasser in den Körbaer Teich gefüllt werden. Ziel ist es, das beliebte Gewässer zu erhalten. Erste Versuche stimmen die Beteiligten zuversichtlich.

Der Körbaer Teich hat eine Zukunft. Das etwa 26 Hektar große Gewässer soll mithilfe von Brunnen wieder mit Wasser gefüllt werden. Erste Pumpversuche waren erfolgreich. Dieser Weg soll jetzt fortgeführt werden. Andreas Polz ist zuversichtlich. „Erste Erfolge sind sichtbar.“ Der Amtsdirektor des Amtes Schlieben informierte die Stadtverordneten in Dahme während deren Sitzung kürzlich über den aktuellen Stand der Rettungsmaßnahme für den Körbaer Teich. In seinem Amt liegt der größte Teil des Gewässers. Und der war für Generationen eine Natur- und Erholungsoase.

Doch seit Jahren droht der Teich komplett auszutrocknen. „Auf der Dahmer Seite“, sagt Andreas Polz, „bekommt man gerade noch nasse Füße“. Dabei dürfe es nicht bleiben.

Pumpen von Oktober bis Ostern

Der Teich soll mithilfe von Brunnen solange gefüllt werden, bis sich der Wasserstand stabilisiert. Geplant ist laut Polz, dass zwischen Oktober und Ostern gepumpt wird. Dafür sollen alte Brunnen aktiviert und neue gebohrt werden. Eine dieser Brunnenanlagen (Baujahr 1983) befindet sich in der Gemarkung Schöna (Stadt Dahme). Sie diente bis 2009 der Wasserversorgung des Ortsteils Schöna-Kolpien. Auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft (AG) „Körbaer Teich und Niederungslandschaft am Schweinitzer Fließ“ wurde die Anlage in diesem Jahr wieder in Betrieb genommen. Ziel war es zu prüfen, ob der Brunnen für eine Wasser entnahme für den Körbaer Teich geeignet ist. Das Umweltamt des Landkreises Teltow-Fläming hält das für machbar. Die Behörde würde eine wasserrechtliche Erlaubnis neu erteilen, wenn sich die Stadt Dahme zur Wiederbefüllung des Teiches bekennt und damit Rechte, Pflichten und finanzielle Belastungen übernimmt. Darüber hat die Amtsverwaltung die Stadtverordneten informiert. Diese haben jetzt die Übernahme der Brunnenanlage in Schöna sowie die Beantragung der wasserrechtlichen Erlaubnis für eine Grundwasserentnahme mit großer Mehrheit beschlossen.

Der Herzberger Wasser- und Abwasserzweckverband (HWAZ) als Eigentümer der Brunnenanlage habe angekündigt, diese kostenlos an die Stadt Dahme zu übergeben. Das Wasser aus dem Brunnen soll über den Schönaer Graben in den Körbaer Teich geführt werden. „Der Brunnen in Schöna ist nur ein kleiner Baustein der gesamten Maßnahmen“, sagt Andreas Polz. Ihm zufolge soll der Teich über mehrere Brunnen im Umfeld gespeist werden: „Das Befüllen des Teiches mittels Pumpen kann und soll allerdings keine Dauerlösung, sondern nur eine Notfallreserve sein.“

Ehrenamtler unterstützen

Die Bürgerinitiative „Rettet den Körbaer Teich“ unterstützt die beteiligten Kommunen bei der Rettung des Gewässers im Grenzgebiet zwischen den Ämtern Schlieben und Dahme. „Dieses ehrenamtliche Engagement sowie die Spendenbereitschaft für das Projekt sind nicht selbstverständlich und deshalb nicht hoch genug zu würdigen“, sagt David Kaluza (parteilos), Amtsdirektor des Amtes Dahme. Die Schilfmahd ist eine der wichtigen Aufgaben, um den Teich zu retten. Andreas Polz nennt den Grund: „Die Verdunstung des Wassers über das Schilf ist enorm.“ Zudem kommt die zunehmende Trockenheit hinzu. Die etwa 13 Hektar große Schilffläche wurde jetzt während mehrerer Arbeitseinsätze verringert. „Ziel ist es“, sagt der Schliebener Amtsdirektor, „dass dort, wo das Schilf gemäht wurde, dauerhaft Wasser steht, um das Wachstum des Schilfs zu unterbinden und damit den Wasserhaushalt des Teiches zu stabilisieren. Es wäre schade um die wunderschöne Landschaft. Wir sollten das Kleinod Körbaer Teich unbedingt erhalten.“ Landesumweltamt hilft nicht

Der Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum (CDU) hat Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne/B90) gebeten, Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung des Vorhabens zur Wasserstandsanhebung des Körbaer Teiches zu prüfen. Er verwies darauf, dass schon das Testpumpen mit Spendengeldern gesichert wurde. Eine Finanzhilfe in Höhe von 25000 Euro habe das Landesumweltamt abgelehnt. Danny Eichelbaum erinnerte den Minister daran, dass die Landesregierung den Akteuren vor Ort schon vor zwei Jahren Hilfe zugesagt habe. Dem Umweltminister zufolge wurden für den Körbaer Teich ab 2003 schon Fördermittel in Höhe von 342 000 Euro bewilligt. Dafür sei etwa der Ersatzneubau des Verteilerbauwerks „Freilebener Graben“ fertiggestellt worden. Das Pumpvorhaben finanziell zu unterstützen, dies sei aus Mitteln der Wasserwirtschaft nicht möglich. Das Ministerium sei jedoch im Kontakt mit dem zuständigen Gewässerunterhaltungsverband „Kremitz-Neugraben“, um die Umsetzungsmöglichkeiten der bereits erarbeiteten technischen Maßnahmen zu überprüfen.

Quelle: Laussitzer Rundschau, 21.12.2020