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Kulturministerin besucht das Künstlerhaus

Wiepersdorf. Trotz durch die Sanierung und Neuausrichtung bedingter Zwangspause, gab es am Sonntag im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf hohen Besuch. Monika Grütters (CDU), Staatsministerin für Kultur und Medien, informierte sich zusammen mit ihren Parteikollegen Danny Eichelbaum und Felix Menzelüber das Konzept, mit dem das Künstlerhaus ab nächstem Frühjahr erneut an den Start geht. Neben Annette Rupp, die die neugeschaffene Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf als Gründungsbeauftragte derzeit kommissarisch leitet, nahmen der Vorsitzende des Freundeskreises Schloss Wiepersdorf, Norbert Baas, Steffen Skudelny als Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und weitere Gäste teil.

Kennerin der Geschichte des Hauses

Schon nach wenigen Minuten war klar, dass sich Grütters in der bis ins 18. Jahrhundert zurückreichenden Geschichte des Hauses und in den Biografien der Menschen, die dort einst zu Hause waren oder als Künstler lebten und arbeiten, bestens auskennt. „Eigentlich ging es in einer sehr wechselhaften Gesichte immer rauf und runter“, so Grütters auch in Anspielung auf die jüngere Wiepersdorf-Geschichte, also die Zeit, als das Haus als Schriftstellerheim für DDR-Autoren diente, und auf das nun schon zweite Beinahe-Aus.

Partnerschaft statt Notkonstrukt

Die Übernahme des Hauses durch die Stiftung Denkmalschutz (DSD), die zehn Jahre lang und entgegen ihrer eigentlichen Satzung nicht nur für den Erhalt des Hauses sorgte, sondern auch den Stipendiaten-Betrieb organisierte, sieht Grütterts als „Notkonstrukt“. Dass DSD und Kulturstiftung künftig Hand in Hand arbeiten, sei der richtige Weg. „Denn in der Regel sind es historische Ensembles, die auch für die Kunst Räume mit Anziehungskraft schaffen –und die müssen ja auch erhalten werden“, so die Ministerin. „Die hier gelungene Partnerschaft“, sagt sie „könnte ein Beispiel sein für viele weitere Projekte.“

Geistige Tankstelle im großen Netz

Die 100.000 Euro, mit der sich der Bund im Rahmen des Sonderprogramms Invest Ost am teilweisen Umbau und an der Sanierung des Hauses beteiligt, sieht Grütters als gute Investition:„Wir als Kulturministerium bemühen uns, das Gesamtnetz geistiger Tankstellen, nicht nur punktuell, sondern in der Fläche zu fördern. Aber das kann nur funktionieren, wenn es vor Ort Leute gibt, für die 100.000 Euro nicht einfach nur weggegebenes Geld sind, sondern die sehen, welcher Gewinn für uns alle dahinter steckt.“

Bereits im Herbst sollen die im kommenden Jahr zu vergebenden Stipendien ausgeschrieben werden. Voraussichtlich ab Juni 2020 kommen die Künstler. Von Uwe Klemens

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 26.08.2019