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Presseecho / Landtag

Ein zufriedener Heinz Thiel

Frankfurt (MOZ) Die Frankfurter Sportschüler und Ringer Karan Moosebach und Felix Kästner sind seit Sonntag Deutsche Meister der A-Jugend. Frankfurts Lehrertrainer Heinz Thiel ist im Glück. Moosebach hätte in Ladenburg konsequent zugepackt "und aus allen Lagen geworfen."

Nicht viel schlechter präsentierte sich im nordbadischen Ladenburg der Frankfurter Sportschüler Felix Kästner (85 kg), der sich gegen seinen Trainingskameraden Franz Richter durchsetzte. "Es war ein vorgezogenes Finale", äußerte Nachwuchs-Bundestrainer Maik Bullmann, der Beide schon beim heimischen Training im Frankfurter Stützpunkt beobachtet hatte.

Kästner zog durch, bezwang die Konkurrenz mühelos und sicherte sich im Finale mit einem Schultersieg den Titel. Richter kämpfte sich noch bis ins kleine Finale um Bronze, doch dort wurde ein Fehler hart bestraft. Platz vier für den Zehntklässler, der mitten in den Vorprüfungen steckt, aber noch ein Jahr in der Altersklasse der A-Jugend vor sich hat.

Für Heiterkeit sorgte Heinz Thiel, der auf den Trainerstuhl steigen musste, als er seinen aus der Nase blutenden Zwei-Meter-Hünen Felix Kästner behandeln musste.

Für wenig Heiterkeit hingegen sorgten einige Kampfrichter. Sie hatten mit dem neuen Regelwerk ihre Probleme. Vor allem bei Passivitäts-Verwarnungen. Nicht nachvollziehbare Punktvergaben ließen Thiel die Zornesröte ins Gesicht steigen. "Du arbeitest mit deinen Jungs hart auf diesen Höhepunkt hin - und dann werden sie schlichtweg besch...", meinte Thiel aufgebracht, als mit Alexander Ginc (50 kg) ein Titelaspirant verprellt wurde und Paul Fischer ganz aus den Medaillenrängen flog.

Ginc, vor drei Wochen noch Deutscher Meister bei den älteren Junioren, blieben im entscheidenden Duell gleich zwei Wertungen versagt. Er unterlag nur knapp nach Punkten. Trotz souveräner Turnierleistung war damit nur noch der Bronzeplatz möglich. Paul Fischer (58 kg) ging nach zwei ebenso knappen Niederlagen mit Wut im Bauch in den Kampf um Platz fünf und siegte souverän.

Im Schwergewicht erreichte Tobias Hosenfelder (100 kg) das kleine Finale um Bronze, dass er - behindert von einem tiefen Cut am Kinn - verlor. Dennis Guillon (63 kg) rundete die Bilanz des Leistungszentrums Frankfurt mit einem sechsten Platz ab.
Die Ringer aus Frankfurt sind damit weiter auf Erfolgskurs. Nach zwei Titeln bei den Junioren, einem neuen bei den B-Jugendlichen und vier Deutschen Meistern in der weiblichen Jugend nun auch zwei souveräne Titelträger in der A-Jugend. Dabei vergisst man oftmals den Meistertitel von Ilja Litvinov (120 kg), der bei den Junioren im Freistil gewann. Der aus Magdeburg stammende und in Luckenwalde trainierende Litvinov genießt noch das Startrecht für den RSV Hansa 90.

Einziger Wermutstropfen: Kaum einer der Titelträger kommt aus Brandenburg. Dabei haben die Trainingszentren in Luckenwalde (Freistil) und Frankfurt (klassischer Stil) einen guten Namen. "Die Ringer kommen aus fast allen Bundesländern zu uns und werden, wenn sie auf internationalen Matten kämpfen, auch für den Stützpunkt und den OSP Brandenburg gewertet. Jetzt müssen wir die Talentgewinnung und Ausbildung der eigenen Ringer forcieren", so Danny Eichelbaum, Präsident des Ringer-Verbandes Brandenburg. Die Sichtung junger Talente ist nun Chefsache.

Am kommenden Wochenende sind es die Männer, die bei den Mitteldeutschen Meisterschaften eine letzte Standortbestimmung vor den Deutschen Titelkämpfen vornehmen, während es am Sonnabend ab 9 Uhr für die Junioren beim heimischen Brandenburg-Cup hier in Frankfurt gegen hochkarätige, internationale Konkurrenz schon um die Nominierung für das DRB-Team zu den Europameisterschaften geht.

Quelle: Märkische Oderzeitung, 01.04.2014

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