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Ukrainische Asse in Frankfurt - Zweiwöchiger Aufenthalt im Bundesleistungszentrum der Ringer / Am 26. November öffentliches Training

Von Jörg Richter. Frankfurt. Die ukrainische Ringerauswahl ist derzeit zu Gast im Leistungszentrum Frankfurt. Die Athleten um Cheftrainer Artur Dzigasov gehören zur absoluten Weltspitze.

Etwas müde und zerknittert waren die Ukrainer am Zentralen Busbahnhof in Berlin-Charlottenburg ausgestiegen. Die beiden Trainer und acht Sportler hatten eine 25-stündige Busfahrt aus Kiev hinter sich. Die Ukrainer gehören zur absoluten Weltspitze. Allein Zhan Beleniuk (86 kg) gewann in diesem Jahr den Europameistertitel und erreichte bei den Weltmeisterschaften in Taschkent den 3. Platz, Armen Vardanyan (70 kg) stand bei den Europameisterschaften in Vantaa (FIN) 2014 im kleinen Finale und wurde Fünfter. Im Jahr 2010 gewann der Ukrainer in Moskau WM-Silber, bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 hatte er Bronze gewonnen. Auch Alexander Shyshman (80 kg) gewann in diesem Jahr EM-Bronze und stand bei den Militärweltmeisterschaf- ten in Fort Dix (USA) auf dem 2. Platz. Die beiden schweren Ringer Dimitri Timchenko (98 kg) und Alexander Chernetzki (130 kg) waren bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Taschkent vertreten, verpassten jedoch das Siegertreppchen. Nur wenige Tage später erzielte Schwergewichtler Alexander Chernetzki bei der Militär-WM in Fort Dix die Silbermedaille.

Für die Ringer aus dem Leistungszentrum Frankfurt ist dieser Besuch eine willkommene Möglichkeit, sich im Training mit den Weltklasseathleten aus der Ukraine zu messen. In der zweiten Woche, vom 24. bis 28. November greifen auch zahlreiche DRB-Leistungskader aus anderen Leistungszentren ins Trainingsgeschehen ein, selbst aus Saarbrücken kommen fünf Athleten mit ihrem Trainer Frank Hartmann nach Frankfurt.

"Sonst sind wir mehrmals ins Trainingscamp nach Alushta in die Ukraine gefahren, einem sehr schönen Leistungszentrum auf der Krim. Doch mit der Abspaltung der Krim ist das nicht mehr möglich. Selbst die ukrainischen Ringer trainieren nun unter erschwerten Bedingungen in Kiev", so Nachwuchs-Bundestrainer Maik Bullmann, dreimaliger Weltmeister und Olympiasieger von 1992 aus Frankfurt. Er empfing der gemeinsam mit dem Stützpunktverantwortlichen Heinz Thiel die ukrainischen Ringer.

Erschüttert lauschten die deutschen Organisatoren, Trainer und Sportler den Erzählungen der ukrainischen Ringer über das vom Bürgerkrieg heimgesuchte Land. "Umso mehr haben wir uns gefreut, dass diese 14 Tage hier in Frankfurt ermöglicht werden konnten", eines Bundesligakampfes sowie eine Fahrt in die Landeshauptstadt nach Potsdam, wo den Gästen vieles aus der deutschen Geschichte nahegebracht wird, aber auch ein Besuch im Landtag geplant ist. Natürlich wird nicht nur in der Trainingshalle geschwitzt.

Am 26. November ist ab 17 Uhr auch ein öffentlicher Trainingswettkampf in der Frankfurter Brandenburg-Halle geplant, bei dem die Ringer aus dem Leistungszentrum Frankfurt gemeinsam mit den DRB-Kadersportlern, der ukrainischen Auswahl gegenüber stehen. "Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter, denn bei den vergangenen Weltmeisterschaften hat auch die deutsche Auswahl sehr gut abgeschnitten", geht Cheftrainer Artur Dsigasov voller Respekt in diese Begegnung.

Am 30. November steigen die ukrainischen Ringer wieder in den Bus zurück nach Kiev in der Hoffnung, dass sich die Zustände in ihrem Land bald wieder entspannen.

Quelle: Märkische Oderzeitung, 22.11.2014

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