Presseecho / Landtag
Zahlen zu eingeschmuggelten Drogen und Handys - Crystal Meth läuft gut im Brandenburger Knast
- Details
- Montag, 09. März 2015 19:50
In Brandenburger Gefängnissen werden immer häufiger Drogen entdeckt. Wurde früher meistens Cannabis sichergestellt, geht der Trend mittlerweile zu synthetischen Substanzen wie Crystal Meth. Oft werden aber auch Handys eingeschmuggelt, beliebt sind sie vor allem in der Cottbuser JVA.
In den Brandenburger Haftanstalten werden bei Gefangenen immer häufiger Drogen sichergestellt. Die Zahl der Funde sei im vergangenen Jahr auf 41 gestiegen, teilte das Justizministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit.
Das waren 11 Fälle mehr als 2013 und fast doppelt so viele wie 2010. "Das hängt sicher damit zusammen, dass auch intensiver gesucht wird", sagte Justizsprecherin Maria Strauß. Auffällig sei, dass immer mehr synthetische Drogen wie Crystal Meth entdeckt würden. Früher sei es meist um Cannabis gegangen.
Kein Vergleich zu Berlin
Auch die Zahl der beschlagnahmten Handys stieg - auf 109 im Vorjahr, das waren 27 mehr als 2013. Allein 40 Handys wurden in der Justizvollzugsanstalt Cottbus beschlagnahmt. Meist würden die Handys bei Kontrollen nach Besuchen sowie bei Durchsuchungen von Paketen entdeckt, erklärte Strauß.
Auch hier hänge der Erfolg von der Intensität der Kontrollen und der Technik ab. So habe sich der Einsatz sogenannter Handyfinder, die aktive Mobiltelefone aufspüren können, in allen Haftanstalten bewährt. Im geschlossenen Vollzug sind Handys strikt verboten.
Zum Vergleich: In Berliner Gefängnissen wurden im vergangenen Jahr 1.262 Handys und 1,3 Kilogramm Cannabis und kleinere Mengen anderer Drogen entdeckt.
Ein Störsender in einem Gefängnis
Der CDU-Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum sagte der "Lausitzer Rundschau" (Montag), der Einsatz von "Handyblockern" müsse in den Haftanstalten stärker als bisher geprüft werden. Solch ein Störsender wird laut einer Antwort der Landesregierung auf eine Parlamentarische Anfrage derzeit in einem Brandenburger Gefängnis getestet.
Eichelbaum forderte auch mehr Personal für effektive Kontrollen der Zellen und Besucher. "Aufgrund des von der Landesregierung vorgenommenen Personalabbaus im Justizvollzug sind derartige Kontrollen, gerade am Wochenende und an Feiertagen kaum möglich", kritisierte der Jurist.
Quelle: RBB Online, 09.03.2015