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Ringen in Potsdam - Meisterliche Germania

Die Potsdamer Ringer holen überraschend den Titel in der Regionalliga Mitteldeutschland. Dramatisch ging es bei ihrem eigenen Kampf zu, nach dessen Ende sie mit dem Bus zum Schauplatz des finalen Saison-Showdowns fuhren. Eine Reise, die sich lohnte.

Nach einer grandiosen Aufholjagd und einem dramatischen Saisonfinale sicherten sich die Ringer des RC Germania Potsdam am vergangenen Samstag die Regionalliga-Meisterschaft. In ihrem Auswärtskampf beim RV Thalheim II lagen die Potsdamer nach sieben Einzelkämpfen schon aussichtslos 8:18 zurück und gewannen am Ende dann doch noch 19:18. Mit ihren Siegen drehten Toni Gladitz (86 kg/griechisch-römisch), Martin Lehmann (75 kg/griechisch-römisch) sowie Sven Menzel (75 kg/Freistil) noch das Ergebnis zugunsten der Germania. „Damit habe ich nicht mehr gerechnet, aber meine Ringer haben mich eines Besseren belehrt, was nicht aufgeben heißt“, strahlte Trainer Hans-Joachim Schmiege.

Der Potsdamer Sieg war am letzten Kampftag allerdings nur eine Zutat beim Showdown um die Meisterschaft in der Regionalliga Mitteldeutschland. Der bisherige Spitzenreiter RVE Lugau musste zu Hause gegen die WKG Pausa/Plauen II antreten. Da dieser Vergleich zwei Stunden nach dem Kampf der Potsdamer Riege anfing, ließen es sich die Germanen gemeinsam mit dem märkischen Ringerverband-Präsidenten Danny Eichelbaum nicht nehmen, per Bus nach Lugau zu fahren, um sich dort die Entscheidung im Titelrennen vom Mattenrand aus anzusehen.

Aufstiegsrecht wird jedoch nicht wahrgenommen

Und diese Fahrt lohnte sich, denn der Ligaprimus unterlag überraschend deutlich mit 13:19, was Potsdam auf den Thron brachte. Für seine Mannschaft, die sich aus Athleten aus der Region zusammensetzt und das jüngste Ligateam ist, hatte Trainer Schmiege ein Abschneiden zwischen dem vierten und sechsten Platz erwartet. Da Potsdam sowie Lugau über jeweils 24:8 Punkte verfügen, entschieden die Punktdifferenzen aller absolvierten Saisonkämpfe – und dort haben die Havelstädter die Nase vorn.

„Diesen Weg, mit eigenen Talenten zu arbeiten, gehen wir im Verein konsequent weiter“, sagte ein hocherfreuter RCG-Präsident Nico Degler. „Sie haben mit beeindruckenden Leistungen diese Strategie bestätigt und sich alle weiterentwickelt“, fügte er hinzu. Trotz des Meisterschaftsgewinns und dem damit verbundenen Aufstieg in die zweite Bundesliga wird der RC Germania voraussichtlich auch in der kommenden Saison in der Regionalliga antreten. Zum einen fühlt sich der Verein mit seinem jungen, noch im Aufbau befindlichen Team sportlich in der Regionalliga besser aufgehoben. Zum anderen ist die finanzielle Herausforderung in Liga zwei zu hoch, sodass der Verein wohl auf sein Aufstiegsrecht verzichtet.

Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten, 21.12.2015

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