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Luckenwalder beendet lange Durststrecke

Martin Obst gewinnt bei den Europameisterschaften der Ringer im russischen Kaspijsk die Silbermedaille. Der Luckenwalder beendet damit eine lange Durststrecke. Es ist die erste EM-Silbermedaille seit elf Jahren für die Freistiler des Deutschen Ringer Bundes. Die Freude in seinem Luckenwalder Heimatverein ist groß.

Martin Obst, seit dem Wochenende Vize-Europameister im Ringen, ist im Anflug. Ein Empfangskomitee für den Silbermedaillengewinner der kontinentalen Titelkämpfe in Kaspijsk (Russland) am Kaspischen Meer wurde am Montag beim 1. Luckenwalder Sportclub (LSC), seinem Heimatclub, zusammengestellt. „Wir wollen ihn natürlich gebührend empfangen“, sagt sein Freund und Trainingspartner Felix Menzel vom LSC. Die Ankunft des Vize-Europameisters auf dem Berliner Hauptbahnhof wird für Dienstagabend erwartet.

Luckenwalder Ringer gelingt Überraschungscoup

Martin Obst hat bei den diesjährigen Titelkämpfen der Ringer mit seinem Überraschungscoup eine lange Durststrecke beendet. Er gewann die erste deutsche Freistil-Silbermedaille seit elf Jahren. In der Klasse bis 79 Kilogramm verlor der 31-jährige Berliner, der in der brandenburgischen Ringerhochburg Luckenwalde trainiert, sein Finale gegen den Russen Achmed Gadschimagomedow mit 3:6 nach Punkten. Obst verpasste damit zwar das erste deutsche EM-Gold seit Alexander Leipold im Jahr 1998, aber auch auf ein EM-Finale mussten die Freistiler des Deutschen Ringerbundes (DRB) lange warten. Vor Obst stand letztmals Marcel Ewald 2007 in Sofia in einem Endkampf.

Im Achtel- und Viertelfinale der Titelkämpfe von Kaspijsk hatte Obst souveräne Siege gegen Alexandru Burca (Moldau/7:0) und Jevgeni Soltruk (Estland/10:0) eingefahren. Im Halbfinal-Duell seiner Gewichtsklasse setzte er sich dann gegen den Ungarn Mihaly Nagy mit 2:0 durch.

Zahlreiche Glückwünsche erreichen Martin Obst

„Wir alle sind wahnsinnig stolz“, sagt Danny Eichelbaum, Präsident des Ringerlandesverbandes Brandenburg (RVB), „Martin Obst hat bei den Europameisterschaften gezeigt, was in ihm steckt. Das war Ringen auf Weltklasseniveau. Die Brandenburger Ringerfamilie freut sich riesig über seine Silbermedaille.“

Über Facebook erreichten den 31-Jährigen ebenfalls zahlreiche Glückwünsche. Obst zeigt sich erfreut darüber. Er schreibt: „Danke an alle Gratulanten und an alle, die an mich geglaubt haben.“

Martin Obst ist im Berliner Stadtteil Pankow zu Hause. Kurz hinter der nördlichen Stadtgrenze, in Französisch-Buchholz (Brandenburg), betreibt er zusammen mit seinem Vater Dieter und seiner Schwester Stefanie einen Pferdefuhrbetrieb in fünfter Generation.

EM-Silbermedaille ist bisher der größte Erfolg für Martin Obst

Seine Ringerkarriere begann Martin Obst als Zehnjähriger in Berlin-Karow. Später besuchte er die Sportschule in Hohenschönhausen. Nachdem diese geschlossen wurde, trainierte er ab der neunten Klasse in Luckenwalde. In Sachen sportlicher Erfolg ist Obst ein Spätzünder. Erst mit 22 Jahren stand er erstmals auf einem Meisterschaftstreppchen. Seinen ersten deutschen Titel gewann er 2011. Von 2015 bis 2017 wurde er dreimal in Folge Deutscher Meister. Obst vertrat Deutschland bei Welt- und Europameisterschaften und bei der Olympiaqualifikation für Rio de Janeiro. Die EM-Silbermedaille ist sein bisher größer sportlicher Erfolg.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung online, 07.05.2018

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