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Freistil-Ringer in Frankfurt angekommen
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- Mittwoch, 29. Januar 2020 07:23
Ringen: Seit diesem Jahr wird im Leistungszentrum an der Oder trainiert. Erfolge bei Turnieren in Nizza und Rom
Frankfurt/Nizza. Die brandenburger Freistilringer sind in Frankfurt angekommen. Seit dem Jahreswechsel trainieren die Athleten, die im Gegensatz zu den Griechisch-Römisch-Ringern auch die Beine der Gegner angreifen dürfen, im Sportzentrum an der Stendaler Straße, das seit 2001 den Griechisch- Römisch-Spezialisten sowie den Frauen und Mädchen vorbehalten war. Doch mit der Leistungs- sportreform gab es auch Veränderungen im Ausbildungssystem der Ringer, die 2001 die Stilartentrennung beschlossen hatten. Demnach wurden die Freistilringer in Luckenwalde ausgebildet, die Ringer aus dem griechisch-römischen Stil warfen an der Oder ihren Anker aus. Seit mehr als zehn Jahren nahm der Leistungsstützpunkt mit Landes- und später auch OSP-Trainer Michael Kothe den weiblichen Bereich unter die Fittiche, der sich bis heute überaus erfolgreich entwickelte und zahlreiche nationale und internationale Erfolge holte. Doch nun sind laut Beschluss der Strukturtagung vor zwei Jahren auch die Freistilringer in Frankfurt angekommen, Luckenwalde bleibt jedoch Ausbildungszentrum.
„Ausgebildet wird an beiden Standorten, wo mit Schule und Leistungszentren gute Möglichkeiten geboten werden, Sport und Bildung unter einen Hut zu bekommen, doch die Kaderringer gehen ab der zehnten Klasse komplett nach Frankfurt“, beschreibt Danny Eichelbaum, Präsident des Ringer-Verbandes Brandenburg, die Situation. Damit sind an beiden Standorten Möglichkeiten geschaffen, Talente zu finden und zu entwickeln. Die Spitze, die dann in allen drei Stilarten vor allem internationale Lorbeeren holen soll, trainiert ab Klassenstufe 10 komplett im Sportzentrum an der Oder. Grand-Prix-Gold für Ilja Matuhin Was sie drauf haben, zeigten „die Neuen“ gleich bei der ersten Bewährungsprobe des neuen Jahres, dem Grand Prix von Frankreich, der jährlich in Nizza ausgetragen wird. Ilja Matuhin (92 kg) setzte sich in seiner Gewichtsklasse durch und wurde Turniersieger. Im Finalduell bezwang der junge Ringer, der eigentlich noch in der Altersklasse der U-23 kämpft, seinen Kontrahenten Samuel Scherrer aus der Schweiz mit 3:2. Bronze gewann Martin Obst (74 kg), der seinen Auftaktkampf gegen Paplo Garcia (Spanien) mit 12:6 Punkten gewann, im Viertelfinale jedoch an Gastgeber Afa Charles scheiterte.
In der Hoffnungsrunde setzte sich der Vize-Europameister aus Luckenwalde, der einst beim SV Luftfahrt Berlin das Ringer-A-B-C erlernte, gegen seinen deutschen Auswahlkollegen Ergün Aydin vom SV Hallbergmoos durch und wies anschließend auch Johann Steinforth (RS Sudenburg/ Magdeburg) in die Schranken. Den Kampf um Bronze gewann Martin Obst gegen Madalin Minzala aus Rumänien mit 6:5 Wertungspunkten. Nichts zu holen gab es für Lennard Wickel (ebenfalls 74 kg), der gegen den Rumänen Zurab Kapraev mit 2:8 Punkten unterlag und auch in der Hoffnungsrunde gegen Johann Steinforth (RS Sudenburg/Magdeburg) mit 2:9 Punkten den Kürzeren zog. Schwergewichtler Nick Matuhin (125 kg) reiste hingegen mit Trainer Aleksandr Sommer zum Weltranglistenturnier des Ringer- Weltverbandes United World Wrestling nach Rom, wo er sich ins kleine Finale um Bronze kämpfte, dieses jedoch gegen Yusup Batirmurzaev (KAZ) mit 3:8 Zählern verlor. Nick Matuhin gehört zu jenen deutschen Athleten, denen am ehesten noch eine Finalteilnahme an einem der beiden Qualifikationswettkämpfen in Ungarn und Bulgarien zugetraut wird, das ihm ein Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio bringen könnte. Jörg Richter
Quelle: Märkische Oderzeitung, 29.01.2020