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Neue Herausforderung: Hallensport stellt in Brandenburg auf 2G um

Nur noch geimpfte oder genese Erwachsene dürfen laut den neuen Corona-Regeln Indoor-Kontaktsport betreiben. Die Verbände hoffen, dass der Spielbetrieb aufrechterhalten bleibt - und manch einer fordert noch mehr Strenge.

Seit dieser Woche gilt in Brandenburg wegen der sich wieder verschärfenden Corona-Lage: Kontaktsport in geschlossenen Räumen darf bei den Erwachsenen gemäß 2G-Regel nur von Geimpften oder Genesen betrieben werden – im Kinder- und Jugendbereich bis 18 Jahre gelten wiederum Negativ-Tests als Erlaubnis, jedoch bleibt bei ihnen eine Obergrenze von 30 Sporttreibenden.

Viele Sportverbände sortieren sich noch in der neuen Situation, versuchen zu verifizieren, wie stark vor allem die Mannschaften im Spielbetrieb von den 2G-Einschränkungen getroffen sind. Als erster reagierte der Handball-Verband Brandenburg (HVB), der bereits am Freitag Beschlüsse fasste. Demnach soll die Saison fortgesetzt werden, „insbesondere auch weil die Mehrheit der Sportler geimpft beziehungsweise genesen ist“, wie es in einer Mitteilung heißt. Allerdings wird es Teams geben, bei denen Aktive zunächst durch das 2G-Raster fallen. Für diejenigen, die sich nun doch für den Piks entscheiden, vergeht jedoch Zeit bis zum vollständigen Impfschutz. Daher räumt der HVB ab sofort bis Jahresende den Mannschaften ein, kostenfrei Spiele zu verlegen, um dann allen Akteuren die Teilhabe zu ermöglichen. Wenn Teams wegen der 2G-Einschränkungen nicht antreten möchten, dürfen sie ohne Geldstrafe Partien absagen – gewertet wird dann mit 0:2 Punkten und 0:0 Toren. Zudem beschloss der HVB, auch diese Saison seinen Pokalwettbewerb ausfallen zu lassen, um weitere Termine für Spielverlegungen zu schaffen.

Als Grundlage für das weitere Vorgehen hat der Brandenburgische Volleyball-Verband (BVV) eine Befragung unter seinen Mannschaften gestartet. „Damit wollten wir feststellen, ob die Teams spielfähig bleiben“, erklärt Präsident Martin Fritzenberg. Am Montagabend sollte über die Ergebnisse in einer Sitzung beraten werden. Der Brandenburgische Basketball-Verband tagt am Mittwoch. „Wir müssen uns erst mit den Vereinen ein Bild machen, wie es jetzt in den Mannschaften aussieht“, sagt Geschäftsstellenleiterin Petra Ludewig. „Wir sind aber optimistisch, dass es ordentlich weitergehen kann.“ Detlef Willberg ist etwas skeptischer. „Mannschaften werden Schwierigkeiten kriegen, weil es ungeimpfte Spieler gibt“, sagt der Wasserball-Fachwart des Landesschwimmverbands Brandenburg. Ob die teils sehr umfangreichen Spielpläne wie geplant abgearbeitet werden können, sei daher fraglich.

Schließlich muss bei einem Wettkampfbetrieb über die Landesgrenze hinaus auch der auswärtige Faktor betrachtet werden. Teams aus anderen Bundesländern müssen bei Gastauftritten nach Brandenburger Regeln spielen. Danny Eichelbaum, Präsident des Ringerverbands Brandenburg, hat beispielsweise innerhalb der Mark für Training und Wettkämpfe keine großen Probleme wegen der neuen Verordnung festgestellt. Allerdings sei die Lage in Sachsen anders, weshalb sich die Regionalliga Mitteldeutschland voriges Wochenende bereits in eine Zwangspause schickte. „Am Mittwoch schalten sich die Verantwortlichen wieder zusammen, um zu gucken, ob oder wie es weitergeht“, sagt Eichelbaum. Lothar Heine, Präsident des Amateur-Box-Verbands Brandenburg, meint: „Unsere Rückmeldungen aus den Vereinen sind von viel Einsicht geprägt. Wir werden mit den Vorgaben gut umgehen können.“

Angesichts der dramatisch steigenden Inzidenzzahlen sei eine Verschärfung der Schutzmaßnahmen nachvollziehbar, sagt Henrik Bürger, Präsident des Brandenburgischen Hockeysportverbands (BHSV). Die 2G-Regel bei den Erwachsenen sei eine Möglichkeit, den Trainings- und Wettkampfbetrieb aufrechtzuerhalten, statt wieder zum Erliegen zu bringen, meint Bürger. Die Herausforderungen für die Vereine und Verbände seien aber groß, mal wieder. Hygienekonzepte müssen überarbeitet, die Kontrollen der G-Nachweise organisiert werden. Und grundsätzlich sei der Spielbetrieb durch die unsichere Lage erschwert. „Es kann nur auf Sicht gefahren werden“, sagt der BHSV-Präsident.

Weil auch Geimpfte das Virus weitertragen können, hält Dirk Krüger sogar eine noch schärfere Regel für sinnvoll. Der Vizepräsident des Brandenburgischen Judo-Verbands meint: „2G plus – zusätzlich also noch mit aktuellem Negativtest zum Training. Das schützt alle, gerade auch die Kinder und Jugendlichen.“

Dass diese weiter aktiv bleiben können, ist vielen Verantwortlichen wichtig. „Die Lockdowns haben gezeigt, wie problematisch es auch wegen des Fehlens des Sports für Kinder und Jugendliche wurde“, sagt Ludewig vom Basketballverband. Sie lobt das Engagement der Vereine, die sich für die Saison im Nachwuchsbereich sehr gut auf die Lage eingestellt haben. Spieltagsturniere, bei denen mehrere Teams antreten, seien im BBV ein gängiges Ligaformat. „Es wird jetzt alles so geordnet, dass die Kontakte möglichst klein gehalten werden, quasi ein Kommen und Gehen, damit nicht mehr als zwei Mannschaften gleichzeitig vor Ort sind. Spiele, Aufwärmphasen – das ist eine logistische Herausforderung“, sagt sie. Im Hockey wurde das System – nur zwei Teams in einer Sporthalle – umgestellt. Auch die Volleyballjugend wird bei ihren Partien konsequenter verteilt.

Quelle: Sportbuzzer online, 15.11.2021, https://www.sportbuzzer.de/artikel/corona-pandemei-halle-kontaktsport-stellt-in-brandenburg-auf-2g-um/amp/

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