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Durchs Küchenfenster aus dem Knast - Mörder-Flucht blamiert Brandenburgs Justizminister
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- Mittwoch, 29. August 2012 08:15
Ist Brandenburgs Kuschelgesetz für Schwerverbrecher schon gescheitert, bevor es in Kraft treten kann?
Erst am Wochenende stellte Volkmar Schöneburg (54, Linke) seinen Gesetzentwurf für die Lockerung des Strafvollzugs vor - Knasturlaub für Schwerverbrecher schon nach kurzer Zeit, längere Besuchszeiten, mehr offener Vollzug (BILD berichtete).
Und einen Tag später flüchtet ein verurteilter Mörder aus dem offenen Vollzug der JVA Wriezen!
EINE BLAMAGE FÜR DEN JUSTIZMINISTER!
Als 16-Jähriger tötete Patryk W. mit einem Komplizen im Lennépark in Frankfurt (Oder) den Obdachlosen Holger U. (+ 49). Sie verprügelten ihn, ließen ihn im Teich ertrinken.
Im April 2008 verurteilte das Landgericht den heute 21-Jährigen zu acht Jahren Knast. Er machte eine Therapie, wurde im vergangenen Juli in den offenen Vollzug verlegt, um eine Gartenbau-Ausbildung zu beenden - ganz nach Schöneburgs Geschmack. Dann schwänzte er den Unterricht, sollte in die geschlossene Abteilung verlegt werden. Und flüchtete vorher am Montag, 15.40 Uhr, durch ein offenes Küchenfenster!
Ronald Pienkny (42), Sprecher des Justizministers,spricht von einem "denkbar ungünstigen Zeitpunkt". Aber der Fall ändere "nichts am eingeschlagenen Weg" der Haft-Lockerungen. CDU-Rechtsexperte Danny Eichelbaum (38): "Die Erweiterung des offenen Vollzugs muss sofort gestoppt werden. Mehr offener Vollzug bedeutet mehr Gefängnisausbrüche."
Quelle: BILD, 29.08.2012