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Der Streit um die Zukunft der juristischen Fakultäten in Potsdam und Frankfurt (Oder) scheint gelöst

Wie bisher wird es künftig sowohl an der Universität Potsdam als auch an der Viadrina in Frankfurt (Oder)eine Juristenausbildung geben, die zum Staatsexamen führen kann. Damit ist eine der wichtigsten Empfehlungen der von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) eingesetzten Hochschulstrukturkommission Makulatur: Das Gremium unter Leitung von Prof. Friedrich Buttler hatte empfohlen, die Juristenausbildung mit dem Ziel des Staatsexamens in Potsdam einzustellen und an die Viadrina zu verlagern.

Nun schlagen beide betroffene Universitäten vor, an beiden Universitäten rechtswissenschaftliche Studiengänge mit einem Bachelorabschuss einzurichten und die Möglichkeit zum Staatsexamen zu erhalten. Neben der normalen juristischen Ausbildung sollen die Studenten beider Hochschulen dabei ein Profilfach wählen: In Potsdam sollte dabei der Schwerpunkt auf das Verwaltungsrecht und in Frankfurt (Oder) auf das Europarecht gelegt werden. "Wer nicht den klassischen Weg einschlägt und Anwalt werden möchte, sondern in die Wirtschaft geht, hat mit dem Bachelor viele neue Möglichkeiten", sagte Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos). Dies würde die Studienangebote in Brandenburg attraktiver machen. Und auch die Präsidenten der betroffenen Hochschulen, Oliver Günther und Gunter Pleuger, betonten, dass die neue Lösung Potenziale biete. "Ich sehe in der Einführung dieses Studienganges auch inhaltlich einen Schritt nach vorne: Ein Bachelor of Law ist innovativ und verk  nüpft im Sinne von Bologna eine solide wissenschaftliche Grundausbildung mit einer Orientierung an den tatsächlichen Bedürfnissen des Arbeitsmarktes", sagte Günther.

Die Opposition im Potsdamer Landtag begrüßte ebenfalls die neuen Pläne. "Der Einsatz um den Erhalt der juristischen Fakultät an der Potsdamer Universität hat sich gelohnt", erklärte der rechtspolitische Sprecher der CDU, Danny Eichelbaum. Es habe keinen Grund gegeben, die Eigenständigkeit beider Fakultten aufzugeben. "Beide Universitäten können nun das Profil ihrer juristischen Fakultäten ausbauen."

An anderer Stelle, in der Lausitz, macht Wissenschaftsministerin Sabine Kunst dagegen Nägel mit Köpfen in Sachen Hochschulreform. Heute will sie zusammen mit dem Präsidenten der Hochschule Lausitz, Günther Schulz, auf einer Pressekonferenz die Bielefelder Professorin für Pflegewissenschaft, Barbara Knigge-Demal, als neue "Beauftragte für die Einrichtung gesundheitsbezogener Studiengänge am Hochschulstandort Senftenberg" der Öffentlichkeit vorstellen.

Quelle: Lausitzer Rundschau, 01.10.2012

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