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Grundbuchämter brauchen teilweise ein halbes Jahr
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- Montag, 27. Mai 2013 13:08
Einträge ins Grundbuch dauern in Brandenburg mitunter sechs Monate. In Zossen (Teltow-Fläming) müssten Antragsteller noch länger warten, berichtete Justizminister Volkmar Schöneburg (Linke). In 16 der 24 Grundbuchämter liege die durchschnittliche Bearbeitungszeit bei bis zu drei Monaten. Durch 19 neue Mitarbeiter mit Rechtspflegerausbildung verspricht sich der Minister Entlastung. Diese sollen allerdings nicht nur in Grundbuchämtern, sondern auch in anderen Bereichen eingesetzt werden.
Die Situation in den einzelnen Ämtern sei sehr unterschiedlich, sagte der Minister. In der Grundbuchabteilung des Amtsgerichts Zossen sei die Lage auf Krankheit, Teil- und Elternzeit der Mitarbeiter zurückzuführen. Bei der Abarbeitung der Rückstände helfen acht Mitarbeiter der Amtsgerichte Fürstenwalde (Oder-Spree) und Brandenburg/Havel aus. Der Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum (CDU) wies darauf hin, dass in Zossen 8000 Anträge vorlägen, aber nur drei Mitarbeiter zur Verfügung stünden. Er kritisierte die langen Bearbeitungszeiten, die zu einem Standortnachteil für Brandenburg geworden seien.
Bürger und Unternehmen müssten bereits Nachteile bei der Kreditgewährung in Kauf nehmen. Die Zahl der Mitarbeiter in den Grundbuchabteilungen hat sich nach Angaben des Ministeriums im Laufe der vergangenen Jahre nicht dramatisch verschlechtert. Sie sank von durchschnittlich rund 100 Mitarbeitern im Jahr 2009 auf rund 98 im Jahr 2012. Gestiegen seien in dem Zeitraum allerdings die Krankentage von 17 auf 20 pro Kopf, Langzeiterkrankungen nicht eingerechnet.
Quelle: Nordkurier, 26.05.2013