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B-102-Ortsdurchfahrt in der Altstadt von Jüterbog - Diskussion um ein Lkw-Fahrverbot

Der Bauausschuss Jüterbog und die Kreisverwaltung befassten sich mit der B102. Dort wurde das Umleitungskonzept vorgestellt. Er ist in fünf Teilabschnitte untergliedert; der erste davon beginnt hinter dem Anschluss Planeberg und reicht bis zur Nuthebrücke. Er wird separat ausgeschrieben, weil es bis zum Heiliggeistplatz noch Unklarheiten gibt, informierte der Landesbetrieb Straßenwesen die Stadt.

Baubeginn soll im Frühjahr 2014 sein.

Dann müssen sich alle, die in Richtung Neumarkt wollen oder von dort in die Stadt, auf Umwege einstellen. "Alle müssen über die Umgehungsstraße der neuen B101", sagte der Ausschussvorsitzende Eberhard Mertens (Bauernverband). Von dort geht es auf der Luckenwalder Straße ins Zentrum und über die Fuchsberge zur B102 in Richtung Treuenbrietzen. Lkw müssen weiterhin die Bülowstraße nutzen, da sich an der Höhenbeschränkung der Eisenbahnunterführung nichts ändert.

In der Stadt ist der Oberhag noch Einbahnstraße. Die provisorische Öffnung für beide Fahrtrichtungen ist im Gespräch. Die wird voraussichtlich mit einem Parkverbot kombiniert. Da allerdings die Ausfahrt von der Badergasse schon jetzt gefährlich und nur mit dem Spiegel zu gewähren ist, soll diese gesperrt werden. Die Vorfahrt an der Kreuzung Zinnaer Vorstadt, Schillerstraße und Oberhag soll dann mit einer Ampel geregelt werden.

Ernst Lekat vom Verkehrsbeirat und pensionierter Leiter des Verkehrsdiensts der Polizei bedauerte, dass die Vorschläge seines Gremiums nicht berücksichtigt wurden. Unter anderem sollte die Schillerstraße wegen der Schulen vom Verkehr entlastet werden. Um nochmals solche Themen zu bereden, sollen Vertreter des Straßenverkehrsamtes eingeladen werden. Auch Einzelheiten zum Lkw-Verkehr sollen noch geklärt werden, beispielsweise müsste die Müllabfuhr eine Ausnahmegenehmigung bekommen.

Die Zufahrt für die Anlieger, die in der Großen Straße wohnen und ihr Grundstück über den Weg Hinter der Mauer erreichen, ist jedenfalls gewährt. Dass der Schwerlastverkehr trotz der neuen B101 nordöstlich von Jüterbog und der ausgebauten Bülowstraße zur B102 durch die Jüterboger Innenstadt donnert, wurde lange Zeit beklagt. Viel erreicht haben Politiker und Stadtverwaltung damals nicht. Seit 2001 gilt zumindest eine Geschwindigkeitsbeschränkung für die Ortsdurchfahrt der B102 in der Altstadt auf Tempo 30. Damit sollten Anwohner vor Lärm und Häuser vor Schäden geschützt werden. Fragt man die Betroffenen, hat das nicht viel gebracht.

Und geht es nach Danny Eichelbaum, wäre mit einer Umleitung der Lkws über die Bülowstraße schon viel erreicht. Der CDU-Kreistagsabgeordnete hat jetzt die anhaltenden Beschwerden der Anwohner aufgegriffen und fordert ein Lkw-Fahrverbot.

Weil davon aber auch der Versorgungs- und Liefer- sowie der öffentlichen Personennahverkehr betroffen wären und es noch etliche Ausnahmen davon geben müsste, hält man in der Straßenverkehrsbehörde nichts von einem Verbot. Lärmschutz allein würde dies sowieso nicht rechtfertigen. Außerdem sei auf der B-101-Ortsumfahrung kein landwirtschaftlicher Verkehr erlaubt. Eine Ausnahme wurde jedoch in Aussicht gestellt: die Vollsperrung der Pferdestraße und der Großen Straße während der bevorstehenden Bauarbeiten.

Die Ausschilderung der Umgehungsstraße rund um Jüterbog hält die Kreisverwaltung für ausreichend. Die Umleitung für Fahrzeuge mit mehr als 3,70 Meter Höhe habe schon zu einer Verringerung des Schwerlastverkehrs in der Innenstadt geführt, teilt der Kreis mit. Die Straße, so die Kreisverwaltung weiter, werde seit 2011 "als besonders problematisch angesehen.

Von Gertraud Behrendt und Martina Burghardt

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 13.12.2013

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