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Baugenehmigung für Küche kommt - Lösung für Mahlower Fleischerei Bendig in Sicht

Fünf Monate haben die 85 Beschäftigten der Fleischerei Bendig aus Mahlow gebangt. Nun hat die Kreisverwaltung für die übernächste Woche eine Entscheidung zur umstrittenen Küche angekündigt. Die Anwältin des Unternehmens interpretiert das als gutes Zeichen, doch es könnte auch neuer Streit drohen.

Mahlow. In den Streit um die Küche der Mahlower Fleischerei Bendig kommt Bewegung. In der Woche vom 4. bis 8. April soll die Baugenehmigung für die Küche erteilt werden. Das geht aus einer Anfrage des CDU-Kreistagsabgeordneten Danny Eichelbaum hervor, der sich für das Unternehmen eingesetzt hat. „Die Untere Bauaufsicht darf keine Verhinderungsbehörde sein, sondern muss als Dienstleister für die Bürger und Unternehmen fungieren“, sagt Eichelbaum. Laut Landrätin Kornelia Wohlan (Linke) sei die Baugenehmigung bereits veranlasst. Über den Inhalt schweigt die Verwaltung.

Voller Spannung wartet man in Mahlow auf den Brief aus Luckenwalde. Geschäftsführer René Raböse hofft, dass die Auflagen in der Baugenehmigung technisch und finanziell erfüllbar sind. Hinter ihm und seinen 85 Beschäftigten liegen fünf aufregende Monate, seit die Bauaufsichtsbehörde im Oktober vorigen Jahres die nachträgliche Genehmigung der Küche abgelehnt hat. „Wir sind alle angespannt und hoffen, dass die Sache endlich einen Abschluss findet“, sagt René Raböse. Das Tagesgeschäft sei schwierig genug. Ohne die Genehmigung könne er das Geschäft nicht von Noch-Inhaber Rainer Bendig übernehmen. Kredite, die Eröffnung eines neuen Geschäfts am Berliner Alexanderplatz – alles hängt derzeit in der Schwebe. Für Rainer Bendig wäre eine Entscheidung ein wichtiger Schritt in Richtung Ruhestand. Die Zitterpartie habe ihn viele Nerven gekostet. Da er die genauen Auflagen in der Baugenehmigung nicht kennt, sei die Freude auch noch sehr verhalten. „Zum Glück steht das Unternehmen so gut da. Ein schwacher Betrieb wäre untergegangen“, kommentiert er die lange Bearbeitungszeit. Im November hatte die Landrätin eine Entscheidung bis Weihnachten angekündigt. „Ein bitterer Beigeschmack bleibt“, sagt der 62-Jährige. Er verstehe nach wie vor nicht, warum er für eine Küche, die seit mehr als 20 Jahren in Betrieb ist, eine neue Genehmigung beantragen muss. Nachdem sich ein Nachbar über den Essensgeruch beschwert hatte, konnten weder Unternehmen noch die Bauaufsicht eine Genehmigung vorlegen. 

Silvia Püschel, die Rechtanwältin des Unternehmens, interpretiert die angekündigte Genehmigung als gutes Zeichen. „Es zeigt, dass die Küche offenbar genehmigungsfähig ist“, sagt sie. Sollte die Behörde allerdings fordern, dass vor 6 Uhr morgens kein Lieferverkehr erlaubt ist, droht neuer Streit. Der Verkehr betreffe die Fleischerei und habe nichts mit der Genehmigung der Küche zu tun. „Ich hoffe, dass die bisherige Formulierung geändert wird“, sagt Silvia Püschel. Vermutlich läuft es auf die Verlegung des Schornsteins der Küche hinaus. Rainer Bendig hat für diesen Fall bereits die nötigen Abluftrohre bestellt.

Blankenfelde-Mahlows Bürgermeister Ortwin Baier (parteilos) hofft auf eine Lösung im Sinne des Unternehmens und der Anwohner. „Ich denke, dass ein Kompromiss möglich ist.“

Von Christian Zielke

Quelle: 24.03.2016

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