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Landrätin besucht Agrarbetriebe - Kornelia Wehlan informiert sich auf Einladung des Kreisbauernverbandes über die Probleme der Landwirte

In der Agrargenossenschaft Groß Machnow trafen sich am Mittwoch Landwirte mit Vertretern der Politik. Eingeladen hatte der Kreisbauernverband zu seinen jährlich stattfindenden Gesprächen mit der Landrätin. Kornelia Wehlan (Linke) betonte: "Wir wollen das Netzwerk pflegen, um die Probleme gemeinsam angehen zu können." Der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Helmut Dornbusch erklärte, dass es wichtig sei im engen Kontakt mit den Verwaltungsbehörden zu arbeiten. So sind Bauern von der Umstrukturierung des ländlichen Raumes als erste betroffen. Mal würden landwirtschaftliche Flächen als Gewerbegebiete ausgewiesen, wie es in Ludwigsfelde mit 85 Hektar geplant sei, ein andermal wird versucht, nicht genutzte Gewerbegebiete zeitweilig landwirtschaftlich zu nutzen.

Auf diesen Umstand wies der Amtsleiter des Landwirtschaftsamtes des Landkreises, Berndt Schütze, hin. Der Vorsitzende des Ausschusses für Landwirtschaft und Umwelt im Kreistag, Danny Eichelbaum (CDU), hob das Wohl der Tiere hervor. Die neuen Ställe in Oehna und Trebbin bezeichnete er als vorbildlich. Das gelte auch für die Schweinemastanlage in Saalow. Zirka 4000 Schweine aller Altersklassen leben dort. In einen neuen Stall wurde im letzten Jahr investiert. Dieser hat größere Fenster, vor allem für die jüngeren Schweine gibt es Spielgeräte. Der Lebensmittelhandel frage danach, wie Tiere aufgewachsen sind und Verbraucher orientierten sich zunehmend regional, sagte Helmut Barthel, Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Wirtschaftspolitik. "Das Saalower Kräuterschwein wird mit erntefrischem Getreide und einem Kräutermix gefüttert. Das hat zur Folge, dass wir weniger Medikamente einsetzen müssen und Antibiotika nur in Einzelfällen benutzen", erklärte Andreas Vogel, Betriebsleiter der Saalower Mast GmbH.

Er fügte an, dass das Futtergetreide aus eigenem Anbau stammt oder von einem Nachbarlandwirt zugekauft wird. "Auch verfüttern wir nur zertifiziertes Soja, das gentechnisch nicht verändert wurde." Der Betriebsleiter der Agrargenossenschaft Glienick Jens-Uwe Fischer stellte die 1992/93 umgebaute Stallanlage für die Glienicker Milchkühe vor. Dass die Kühe auf Stroh stehen ist gut für die Tiere, gilt aber als arbeitsintensiv und teuer. Der Bestand an Tieren wurde auf 360 Stück gesenkt, um auf den Preisverfall bei der Milch zu reagieren. "So produzieren wir derzeit zehn Prozent weniger Milch", sagte Fischer. Für jeden Liter Milch, der nicht gemolken wird, erhält der europäische Landwirt 14 Cent begrenzt auf drei Monate. "Einen Einfluss auf den Milchpreis haben wir nicht", so Fischer. Jemand aus der Runde fragte, ob es vielleicht sinnvoll sei, die Milchproduktion mal europaweit einzustellen, denn der Butterpreis habe sich in den letzten Wochen fast verdoppelt. Die Antwort darauf blieb aus.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 27.10.2016

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