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Presseecho / Teltow-Fläming

Wünsdorf - Endlich was auf den Weg bringen

Der vorhandene Rad- und Gehweg an der Bundesstraße 96 soll bis 2020 von Wünsdorf bis Neuhof weitergeführt werden. Das ist die aktuelle Auskunft von Landkreis und Landesbetrieb Straßenwesen. Der ehemalige Ortsvorsteher Dieter Jungbluth und der Stadtverordnete Rainer Zurawski trauen dem Frieden nicht.

Wünsdorf. Wann wird die Rad- und Gehweglücke an der Bundesstraße 96 zwischen Wünsdorf und Neuhof endlich geschlossen? Das möchten der ehemalige Wünsdorfer Ortsvorsteher Dieter Jungbluth und der in Neuhof lebende Stadtverordnete Rainer Zurawski (CDU) gerne wissen. Bis 2020 soll das Bauvorhaben laut Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) und dem Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg (LS) über die Bühne gehen. An diesen Termin möchten Jungbluth und Zurawski noch nicht glauben. 

Projekt wird seit 2008 verschoben

„Das Projekt wird seit 2008 immer wieder verschoben“, so Jungbluth. Es habe diverse Beratungen mit dem LS gegeben. Streitpunkt sei gewesen, dass alle Alleebäume gefällt werden sollten. „Das wollte die Untere Naturschutzbehörde nicht“. Eine von dieser Behörde favorisierte Trassenführung sei im Ortsbeirat und bei den Zossener Stadtverordneten auf Ablehnung gestoßen. Jungbluth zufolge sei die einzig mögliche, umweltschonende Variante, parallel zur B 96 zu bauen. 

Einwohner fragen, wann es weitergeht

„Seit der kombinierte Rad- und Gehweg bis in Höhe der Bäckerei Lehmann gebaut worden ist, fragen mich die Leute immer wieder, wann es weitergeht“, sagt Rainer Zurawski. Gegenüber der Bäckerei endet der Weg. Eine Verlängerung bis an die Neuhofer Bahnschranke brächte allen Verkehrsteilnehmern mehr Sicherheit. „Wenn die Schranke runter ist, stehen auf jeder Seite oft sechs, sieben Lkw“, so Zurawski. Wenn die Kraftwagen nach dem Öffnen losführen, werde es für Radfahrer gefährlich. 

„Pkw können an dieser kurvenreichen und hügeligen Stelle nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer nur schwer überholen, was teils zu riskanten Manövern führt“, sagt der Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum (CDU). Er kennt die Probleme mit den Planungen für den Fuß- und Radweg. „Bürger sind deshalb an mich herangetreten.“

Projektliste liegt im Ministerium

Eichelbaum wandte sich deswegen an Landrätin Kornelia Wehlan. Bei der Überarbeitung der Radwegbedarfslisten an Bundesstraßen 2016 sei dem Bau dieses Weges vom Landesbetrieb Straßenwesen eine hohe Priorität beigemessen worden. Das Projekt sei hier als einzige Maßnahme für den Landkreis Teltow-Fläming in die Kategorie „Indisponible Maßnahmen“ im Zeitraum 2016 bis 2020 eingeordnet worden. Laut Landesbetrieb für Straßenwesen habe man den überarbeiteten Entwurf der Radwegebedarfsliste im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung zur Bestätigung eingereicht. 

Weg wird hinter den Alleebäumen verlaufen

Das bestätigte LS-Pressesprecherin Cornelia Mitschka der MAZ auf Nachfrage. „Der Weg wird straßennah hinter den Alleebäumen möglichst unter Nutzung des vorhandenen Dammkörpers in Höhe der vorhandenen Fahrbahn westlich der B96 verlaufen“, so Mitschka. Zum genauen Baubeginn für den rund 580 Meter langen und etwa 500 000 Euro teuren Weg sei noch keine Aussage möglich. Alles hänge davon ab, ob ein umfangreiches Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden müsse. Aktuell laufe die Erstellung des landschaftspflegerischen Begleitplans. Nach Vorlage dieses Plans würden die Unterlagen für die erneute Beteiligung der Träger öffentlicher Belange (unter anderem die Untere Naturschutzbehörde) zusammengestellt und anschließend zur Stellungnahme übergeben.

Wahrscheinlich wird der Geh- und Radweg nicht bis zur Schranke geführt. Der Bahnübergang Neuhof wird im Zuge des Ausbaus der nach Dresden führenden Bahnstrecke für Tempo 160 geschlossen. Der Verkehr wird dann über eine Brücke mit Radweg fließen, welche die B96 und die Bahnschienen überquert. Von Frank Pechhold

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 14.03.2017

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