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Baustelle B102: Neuer Abschnitt früher gesperrt

Chaos in der Jüterboger Innenstadt: Der dritte Bauabschnitt der Sanierung der Bundesstraße 102 ist drei Tage früher gesperrt als angekündigt. Kunden, Händler und Verwaltung sind überrascht – genauso wie das zuständige Landesamt.

Jüterbog.  Wer am Montag in der Jüterboger Innenstadt einkaufen und vor allem parken wollte, staunte nicht schlecht: Schon drei Tage früher als vom zuständigen Landesbetrieb Straßenwesen angekündigt, wurde der dritte Teilabschnitt für die Sanierung der Bundesstraße 102 gesperrt. Eigentlich sollte die knapp 80 Meter lange Strecke samt Einfahrt zum zentralen Supermarkt-Parkplatz erst ab Donnerstag nicht mehr befahrbar sein.

Auf eine MAZ-Anfrage zur der unangekündigten Terminverschiebung zeigte sich der zuständige Landesbetrieb Straßenwesen ebenfalls überrascht. Pressesprecherin Cornelia Mitschka erklärte am Montagmittag zunächst, man habe sich diesbezüglich an die Bauaufsicht gewendet. In der Antwort darauf heißt es dann am Abend: „Die B 102 in Jüterbog ist nicht gesperrt, es wurde aber bereits die komplette Beschilderung für die Vollsperrung aufgestellt.“ Die Bauarbeiten in der Pferdestraße würden wie geplant erst am Donnerstag beginnen. „Hätten wir eine Sperrung für heute geplant, hätten wir gar nicht erst den 1. November kommuniziert“, erklärte Mitschka.

Vielen Autofahrern und Gästen aber auch den Händlern in der Innenstadt bot sich hingegen ein komplett anderes Bild: Absperrungen standen seit dem Vormittag sowohl aus Richtung des Marktplatzes kommend als auch auf der Pferdestraße und dem Rewe-Parkplatz. Als Umleitung, um Letzteren weiterhin nutzen zu können, war eigentlich die Straße Hinter der Mauer angedacht. Als am Montag auf der für Kunden gewohnten Strecke vorsorglich die Sperrbeschilderung aufgestellt wurde, war aber weder die neue Umleitung fertiggestellt noch eine entsprechende Umleitungs-Beschildung in der weitläufigen Innenstadt angebracht. Erst vor wenigen Wochen hatten sich die Händler rund um den Marktplatz über die schlechte Kommunikation bezüglich des Bauplans und der damit einhergehenden Sperrungen beschwert.

Sperrung soll mit der Stadt abgesprochen worden sein

Zuspruch für diese Kritik gab es am Montag von der Stadt. Auch Bürgermeister Arne Raue (parteilos) zeigte sich überrascht von der Situation in nahe des Rathauses. „Ich bedauere es sehr, dass den Anwohnern, Unternehmen und Gästen dadurch nun etwaige Umstände entstehen“, erklärte er. Gerade bei diesem für alle Anlieger wichtigen und kräftezehrenden Projekt sei eine zuverlässige Kommunikation für alle unbedingt notwendig, so Raue.

Der Landesbetrieb Straßenwesen weist die Kritik des Stadtoberhauptes allerdings zurück. Denn: „Das frühzeitige Aufstellen der Sperrbeschilderung wurde so mit der Stadt Jüterbog vereinbart“, erklärt die Pressesprecherin. Hintergrund seien zahlreiche Autofahrer, die ihre Pkw trotzt Parkverbotsschilder immer wieder am Fahrbahnrand abstellen und „ab 1. November ein echtes Bauhindernis darstellen“ würden, heißt es vom zuständiges Landesbetrieb.

Auch auf landespolitischer Ebene sorgte das Chaos am Montag noch einmal für Reaktionen. Der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Infrastruktur und Landesplanung im Landtag, Danny Eichelbaum (CDU), erklärte: „Der Umgang der zuständigen Behörden mit den betroffenen Einzelhändlern ist eine Frechheit. Das Verhalten bestätigt mich in meiner Auffassung, dass der Landesregierung die Interessen der von den Baumaßnahmen betroffenen Anwohner und Unternehmer völlig egal sind.“ Eichelbaum wolle nun gegenüber der zuständigen Behörden auf eine unverzügliche Stellungnahme beharren. Gleichzeitig forderte er, dass die Sperrung bis zum 1. November aufgehoben wird. Von Victoria Barnack

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 30.10.2018

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