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Luckenwalde / Ringen: „Alle Trainer, Übungsleiter und die Sportschule Luckenwalde bleiben erhalten“

Landesverbandspräsident Danny Eichelbaum (CDU) über die Zukunft der Ringerhochburg Luckenwalde, die Jahresbilanz und einen Kraftakt.

Einen Bundesstützpunkt Ringen gibt es in Luckenwalde nicht mehr, dennoch gehen die Lichter in der Kreisstadt für den Kampfsport nicht aus. Im Interview spricht Danny Eichelbaum, Landesverbandspräsident und CDU-Landtags-Abgeordneter über die Veränderungen für den Standort Luckenwalde durch die Leistungssportreform, einen Medaillenregen und einen neuen Freistiltrainer in der Kreisstadt.

In der letzten Woche wurden die zukünftigen Bundesstützpunkte für den Leistungssport bekannt gegeben, Luckenwalde war nicht mehr darunter. Was heißt das für den Ringkampfsport in Luckenwalde?

Danny Eichelbaum: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Sportminister der Länder haben mit der Leistungssportreform auch eine Reduzierung der Bundesstützpunkte in allen Sportarten beschlossen. Ich habe das schon immer für falsch gehalten, weil die Chance verpasst worden ist, vor allem die beruflichen und finanziellen Rahmenbedingungen für unsere Athleten zu verbessern. Nach der ursprünglichen Planung sollte Freistilringen überhaupt keine Schwerpunktsportart mehr in Brandenburg sein. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung ist es mit unseren Partnern im Sport, dem LSB, dem OSP und dem MBJS jedoch gelungen, das Freistilringen in Brandenburg und den Stützpunkt Luckenwalde zu erhalten. Luckenwalde wird DRB-Regionalstützpunkt, somit bleiben alle Trainer und Übungsleiter sowie die Sportschule in Luckenwalde. 

Was wird sich verändern?

Für die Sportler wird sich nicht viel verändern. Es wird in Luckenwalde weiterhin eingeschult und zwar zukünftig in allen Stilarten. Neu ist jedoch, dass die Bundeskader nach der 10. Klasse nach Frankfurt/Oder zugeordnet werden. Positiv für den Ringkampfsport in Brandenburg ist die Anerkennung unseres Bundesstützpunktes im Ringen in Frankfurt/Oder und zwar in allen Stilarten. Dafür haben wir lange und hart gekämpft.

MAZ: Wie sieht die Leistungsbilanz der Brandenburger Ringer in diesem Jahr aus?

Das Jahr 2018 war für den Ringkampfsport in Brandenburg ein sehr gutes Jahr, unsere Ringerinnen und Ringer holten viele Medaillen ins Land. So wurde Martin Obst bei den Europameisterschaften in Russland Vize-Europameister, eine überragende Leistung. Bei den Europameisterschaften der Junioren in Rom wurde Andrej Ginc aus Frankfurt/Oder Europameister, gleichzeitig gab es zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen. Auch bei den Deutschen Meisterschaften gab es einen regelrechten Medaillenregen für unsere Sportlerinnen und Sportler. Darauf sind wir sehr stolz.

Wie sieht es im Nachwuchsbereich aus?

Auch bei der derzeitigen U23-WM sind wir mit fünf Athleten vertreten, darunter ist auch Ilja Matuhin aus Luckenwalde. Unsere Trainer und Übungsleiter machen in Luckenwalde und Frankfurt/Oder einen Super-Job. Insbesondere freue ich mich, dass wir mit Alexandr Sommer einen neuen Freistiltrainer in Luckenwalde verpflichten konnten, der beim Training neue Akzente setzt und die Jungs zu Höchstleistungen anspornt. Auch die Regionalliga, vor allem die Brandenburg Derbys mit den Ringervereinen aus Potsdam, Frankfurt und Luckenwalde, bieten für unsere Ringkampffans spannende und interessante Kämpfe. Das zeigt sich auch in den steigenden Besucherzahlen. Alles in allem bewegen wir uns beim Ringen in Brandenburg in die richtige Richtung.

Wo sehen Sie das Luckenwalder Ringen in zehn Jahren?

Ich bin zwar kein Hellseher, aber fest steht, Ringen war, ist und wird auch in zehn Jahren in Luckenwalde zu Hause sein. Luckenwalde genießt als Ringerhochburg national und international einen hervorragenden Ruf. Wenn alle an einem Strang ziehen, wird der Standort eine gute Zukunft haben und vielleicht stellen wir in zehn Jahren wieder einen Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen, das ist unser Ziel. Von Frank Neßler

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 17.11.2018

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