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Luckenwalde: Noch kein Betreiber fürs Krankenhaus

Insolvenzplan sieht Abbau von 14 Stellen und 60 Betten vor - Politiker fordern uneingeschränkten Erhalt der Luckenwalder Klinik

Wer das Luckenwalder DRK-Krankenhaus künftig betreiben wird, steht noch immer nicht fest. Stadtverordnete und Besucher hatten in der Stadtverordnetensitzung am Dienstagabend vergeblich gehofft, aus kompetentem Munde zu erfahren, welcher Bewerber den Zuschlag erhält. Die Entscheidung soll nach MAZ-Informationen am 11. März fallen. Die DRK-Krankenhausgesellschaft Thüringen-Brandenburg, zu der die Luckenwalder Klinik gehört, hatte im Dezember Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Zur Sitzung am Dienstag hatte die Stadt Vertreter aus Landesund Kreispolitik, der Klinikleitung und der Insolvenzverwaltung eingeladen. Man sei derzeit noch mit fünf Bewerbern im Gespräch, sagte Rechtsanwalt Dirk Schoene, Generalbevollmächtigter für das Insolvenzverfahren. „Da die Angebote sehr vergleichbar sind, haben wir uns zu einer weiteren Verhandlungsrunde entschieden“, sagte Schoene. „Wir hoffen, dass wir nächste Woche wissen, wer der finale Eigentümer ist.“

Nach MAZ-Informationen wird derzeit noch mit zwei Investoren verhandelt. Nach wie vor seien verschiedene Konstellationen möglich, man favorisiere aber den Verkauf im Paket mit den zugehörigen drei Thüringer Kliniken, so Schoene. Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretär Andreas Büttner, Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) und Bürgermeisterin Elisabeth Herzogvon der Heide (SPD) hingegen sprachen sich für eine Solitär-Lösung - den Einzel-Verkauf des Luckenwalder Krankenhauses - aus. Außerdem fordern die Politiker, dass das Krankenhaus ohne Personal- und Bettenabbau weitergeführt wird. Auch eine kommunale Beteiligung scheint nicht ausgeschlossen, obwohl sich die Landrätin bedeckt hält. „Es bleibt abzuwarten, ob dies überhaupt möglich ist“, teilte sie mit. Man erwarte, dass mit Hilfe des Landes eine Aufsicht und Teilhabe ermöglicht wird und der neue Eigentümer dafür Bedingungen bietet und zulässt. Das Wirtschaftsunternehmen WMC Healthcare hat für die Krankenhausgesellschaft ein Sanierungskonzept erarbeitet. Christian Eckert, der das Konzept umsetzen soll, würdigte zwar den Luckenwalder Krankenhausstandort als „strategisch günstig“ und „Platzhirsch im Landkreis“, legte aber erneut Zahlen auf den Tisch.

Laut Eckert hat das Krankenhaus im vergangenen Jahr mit einer Million Euro Minus gewirtschaftet; bei steigenden Kosten seien die Fallzahlen zurückgegangen. Um effektiv zur wirtschaften, müssten 14 Stellen abgebaut werden, davon sechs im klinischen Bereich. Im Vergleich zu anderen Kliniken liege die Verweildauer über dem Durchschnitt, die Auslastung unter dem Durchschnitt. „Wirtschaftlich und rechnerisch hat das Krankenhaus derzeit 60 Betten zu viel. Die sollen nicht kurzfristig reduziert werden, aber Anpassungen sind nötig“, so Eckert. Diese Worte hörte Andreas Büttner gar nicht gern. „Wir sind die Krankenhaus- Planungsbehörde und in die Trägerverhandlungen nicht involviert“, sagte er. „Aber wir sind in intensiven Gesprächen und halten ohne Abstriche am Krankenhaus Luckenwalde fest.“ Den Einsparplänen im Rahmen des Sanierungskonzeptes widersprach Büttner vehement: „Im Krankenhaus-Plan sind 253 Betten festgeschrieben und dabei bleibt es auch“, sagte er, „die einfach abzubauen, geht gar nicht.“ Kornelia Wehlan appellierte an das Sozialgebot. „550 Beschäftigte sind ein Faustpfand für die Region, das es zu erhalten gilt“, sagte sie. Es dürfe sich nicht fortsetzen, dass die unrentablen Kliniken im Verbund auf Kosten der Luckenwalder wirtschaften. „Es darf nicht nur ums Geld gehen“, sagte sie. „Den Stadtverordneten wird doch heute Sand in die Augen gestreut“, monierte die Einwohnerin Dagmar Pohle. Es werde jetzt ein Personalplan vorgestellt, obwohl nicht klar sei, ob der neue Eigentümer ihn auch umsetzt.

Danny Eichelbaum, Landtagsabgeordneter und Chef der CDU-Kreistagsfraktion, fordert eine Kommunalisierung des Krankenhauses, „um alle Arbeitsplätze zu erhalten, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu verbessern und den staatlichen Einfluss auf die Krankenhausleitung zu erhöhen“. Dazu biete die CDU ihre Mitarbeit und Hilfe an. „Das Pokerspiel muss endlich beendet werden, das Krankenhaus darf nicht zum Spekulationsgeschäft werden“, erklärte er. Ein Einzelverkauf sei zwar besser als ein Paketverkauf, verhindere aber nicht einen Stellenabbau und eine Verschlechterung der Versorgung.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 07.03.2019

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