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Presseecho / Teltow-Fläming

Letzte Vorbereitungen fürs Luckenwalder Corona-Impfzentrum

In der Luckenwalder Fläminghalle geht am 2. Februar ein Impfzentrum an den Start. Bis zu 600 Personen könnten täglich geimpft werden, doch derzeit fehlt es an Impfstoff. Wie viele Termine es bis 12. Februar gibt, steht aber schon fest.

Noch wird in der Luckenwalder Fläminghalle gewerkelt und verkabelt, eingeräumt und hin und her geschoben. Am 2. Februar wird dort das zehnte Corona-Impfzentrum in Brandenburg und das einzige in Teltow-Fläming an den Start gehen. Bei einem Vor-Ort-Treffen am Dienstagnachmittag überzeugten sich Kommunalpolitiker aus Stadt und Landkreis, Vertreter von DRK und Kassenärztlicher Vereinigung Berlin-Brandenburg (KVBB) vom Stand der Vorbereitungen.

„Das ganze Personal ist an Bord, die technischen Voraussetzungen sind geschaffen, die Impflinge stehen in den Startlöchern“, sagt Silke Neuling, Leiterin des Krisenstabes im Landkreis, „das Einziges was fehlt, ist der Impfstoff.“ Dennoch werde das Impfzentrum wie geplant am Dienstag in Betrieb gehen, wenn auch mit gebremster Kapazität. „Die Halle ist vorbereitet für sechs Impfstraßen, zunächst kann aber nur eine genutzt werden, weil nicht genügend Impfstoff da ist“, erklärt Silke Neuling.

Sechs Impfteams bei voller Auslastung

Bei voller Auslastung arbeiten sechs Impfteams montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr. Ein Impfteam schafft pro Stunde bis zu zehn Impfungen. „Wenn es optimal läuft, wären das insgesamt bis 600 Personen am Tag“, rechnet Silke Neuling vor.

Alle Termine bis 12. Februar ausgebucht

Doch die Praxis sieht anders aus. Seit Sonntag konnten über die Telefonnummer 116 117 Impftermine für Luckenwalde vereinbart werden. Doch Hunderte Einwohner wählten sich erfolglos die Finger wund. „Es konnten bislang nur Termine vom 2. bis 12. Februar vergeben werden. Die insgesamt 630 Termine waren am Montag schon ausgebucht“, bedauert Helena Bebert-Golmick von der KVBB. Deshalb werden ab Dienstag vorläufig nur 70 Personen pro Tag geimpft.

Impfstoff kommt von Moderna

Verabreicht wird der Impfstoff des Unternehmens Moderna. „Gekühlt wird er bei zwei bis fünf Grad Celsius, also wie ein gutes Bier im Kühlschrank“, scherzt Tobias Hübner, der im Auftrag der KVBB den Aufbau und die technische Ausstattung der Halle übernommen hat. „Die Anforderungen an ein Impfzentrum sind hier zu 100 Prozent erfüllt“, versichert er. Statt der geforderten 1000 Quadratmeter Fläche hat die Fläminghalle 1500 Quadratmeter. „Eine Lüftungsanlage sorgt für Frischluftzufuhr, es gibt genügend Nebenbereiche für das Personal“, zählt Hübner auf. Tische und Stühle können teils aus der Halle genutzt werden, Trennwände, Liegen und IT-Technik wurden ergänzt. Der Fußboden muss desinfizierbar sein, das Parkett musste abgedeckt werden. „Jetzt liegen hier Teppichfliesen mit der Gummiseite nach oben“, erklärt Hübner.

Der Landkreis schließt mit der Stadt als Eigentümer der Halle einen Mietvertrag ab. „Es war keine leichte Entscheidung für die Stadt, denn die Halle wird von vielen Sportlern genutzt“, räumt Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) ein, „der Landkreis will bei der Suche nach adäquaten Trainingsmöglichkeiten helfen.“

Die operative Leitung des Impfzentrums hat Christoph Janoschek vom DRK. Für den Gesundheitswissenschaftler eine neue Herausforderung. „Erfahrungen in Impfzentren gibt es ja kaum, ich war zuvor Leiter eines Testzentrums“, sagt Janoschek. Er erklärt die wichtigsten Abläufe im Impfzentrum. Im Foyer der Halle wird ein Wartebereich mit Sitzmöglichkeiten geschaffen. Janoschek appelliert aber an alle, die einen Termin haben: „Bitte kommen Sie möglichst zeitgenau. Wer eine Stunde zu früh da ist, kommt nicht eher dran.“

Zutritt zum Impfzentrum nur mit Mund-Nasen-Schutz

Ins Impfzentrum kommt man nur mit einem Mund-Nasen-Schutz. Nach der Anmeldung und Formalitäten gelangt man in abgetrennte Bereiche fast wie in einer kleinen Arztpraxis. Nach dem Piks können sich die Impflinge bei Bedarf auf Liegen ausruhen. Rettungssanitäter der Johanniter unterstützen das DRK und sind täglich vor Ort.

„Wir hoffen, dass wir Anfang Februar mehr Erkenntnisse über die Impfstoffmenge haben und entscheiden können, wann wir wieder neue Termine vergeben“, sagt Helena Bebert-Golmick.

Eichelbaum fordert mehr Impfstoff

Kreistagsvorsitzender Danny Eichelbaum (CDU) freut sich über den Aufbau des Impfzentrums, fordert aber: „Jetzt müssen mehr Impfstoffe von der EU und vom Bund zur Verfügung gestellt und die Impftermine schneller vergeben werden.“

Jochen Neumann (Linke), Vorsitzender der Luckenwalder Stadtverordnetenversammlung, formuliert es etwas drastischer. „Für mich ist die Impfstoffbeschaffung ein politisches Totalversagen. Schüler werden weggeschlossen und die Bildung vernachlässigt, aber man schafft es nicht, genügend Impfstoff ranzuschaffen.“

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 27.01.2021

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