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Zossens Bürgermeisterin kündigt dem Eichenprozessionsspinner den Kampf an Luftdicht verpackt
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- Samstag, 02. Juli 2011 18:57
Der Dabendorfer Hans Eichhorn erfährt diese Woche vom Nachbarn, dass er selbst Raupen des Eichenprozessionsspinners auf dem Grundstück hat. „Nun wurden mir meine allergischen Exantheme der letzten Wochen erklärlich“, schreibt Eichhorn. Er informierte sich im Internet und weiß nun, was ihm blüht; weiß, dass etwa die Feuerwehr von Wien seit Jahren gegen diesen Schädling im Einsatz ist. Doch wer hier für die Bekämpfung des Schädlings zuständig ist, das weiß er nicht. Deshalb wandte er sich per Mail an „seine“ Bürgermeisterin in Zossen.
Rangsdorf und Thyrow, Ludwigsfelde oder Großbeuthen – wie in den zurückliegenden Jahren oft berichtet – hat dieser Forstschädling derzeit fest im Griff. Behörden scheinen machtlos. Ludwigsfelde schickt Schädlingsbekämpfer gezielt dorthin, wo Kinder auf Spielplätzen, auf Wegen und Plätzen Radfahrer und Fußgänger betroffen sind. Das Land hatte die Raupennester kürzlich mit Chemie an den am ärgsten befallenen Landesstraßen bekämpft. Im Landtag bekam Abgeordneter Danny Eichelbaum (CDU) auf seine mündliche Anfrage von Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) unter anderem erklärt: „Mechanische Maßnahmen wie das Absaugen von Raupennestern werden aus Kostengründen nur in Einzelfällen ausgeführt.“ Ähnliches empfiehlt der Kreis. Der Rangsdorfer Bürgermeister Klaus Rocher (FDP) informiert mit einem Merkblatt über befallene Regionen in der Gemeinde und erklärt: „Bei sehr starkem Befall erfolgt die Absperrung des entsprechenden Bereiches durch di e Gemeinde.“ An Kindergärten, Schulen und Sporteinrichtungen lässt auch Rangsdorf den Spinner von Fachfirmen beseitigen. Die berechnen für ihren Einsatz schon mal 130 Euro netto pro Baum, um die Nester des Spinners zu entfernen. Jetzt verpuppen sich die Raupen, doch die Gefahr bleibt – die feinen Brennhärchen dieses Schädlings können Jahre erhalten bleiben. Und eben auch noch Jahre Allergien bei denen auslösen, die die Härchen berühren.
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 02.07.2011