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Presseecho / Wahlkreis

„Licht aus“ für die Wache in Zossen - Kritiker der Reform befürchten weiteren Stellenabbau und vor allem in der Nachtzeit einen Freibrief für Verbrecher

Zossen Bürgermeisterin Michaela Schreiber (Plan B) reagierte gestern „stinksauer“ auf die Nachricht, dass die Polizeiwache in der Stadt – trotz erheblicher Proteste und tausender Unterschriften gegen die Schließung – abgewickelt werden soll. „Das ist doch unglaublich und hat mit bürgernaher Politik nichts zu tun“, so die Verwaltungschefin empört. Sie befürchtet nun, dass auch die Zukunft des Zossener Amtsgerichtes noch einmal gefährdet sein könnte, seit es Pläne gibt, die Strukturen von Polizei und Justiz anzugleichen.

Der CDU-Kreistagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Brandenburger Innenausschusses, Danny Eichelbaum (MdL), erneuerte seine Forderung, dass die Polizeiwachen Ludwigsfelde und Zossen als 24-Stunden-Wachen erhalten bleiben müssen. „Gerade einmal 87 Polizisten in beiden Wachen betreuen derzeit 100 000 Einwohner im Norden des Landkreises Teltow-Fläming“, so Eichelbaum. Angesichts einer hohen Kriminalitätsentwicklung im Bereich beider Polizeiwachen, einer steigenden Bevölkerungsentwicklung im Norden des Landkreises, der Berlin-Nähe und des Großflughafens BBI mit den damit verbundenen Kriminalitätsbelastungen müsse die Aufrechterhaltung und Gewährleistung der Sicherheit in der Region oberste Priorität haben, so der Christdemokrat. Wie er sagt, laden die geplanten Öffnungszeiten des künftigen Polizeireviers in Ludwigsfelde von 8 bis 20 Uhr Verbrecher förmlich ein, ihre Straftaten in der Nacht zu verüben. Ähnlich wie in Zossen hatten sich auch in Ludw  igsfelde mehr als 2000 Bürger für den Erhalt der 24-Stunden-Wache in der Stadt ausgesprochen. So wie Zossens Stadtverordnete einhellig für den Erhalt der Wache votiert hatten, war auch im Kreistag einstimmig für den Erhalt beider Polizeiwachen plädiert worden.

In einer gemeinsamen Volksinitiative mit Bürgermeistern, Amtsdirektoren, dem Bund Brandenburger Staatsanwälte und unterstützt vom Städte- und Gemeindebund hat auch die Gewerkschaft der Polizei Korrekturen bei der Polizeistrukturreform eingefordert. Für Andreas Schuster, GdP-Landesbezirksvorsitzender, steht fest: „Dies ist keine Polizeistrukturreform im eigentlichen Sinne, sondern die Umsetzung eines Stellenabbauprogramms. 1900 Stellen weniger in den nächsten zehn Jahren bedeuten Abstriche an der inneren Sicherheit.“

Ludwigsfeldes Wachenleiter, Polizeihauptkommissar Sven Wagner, will – ebenso wie sein Zossener Amtskollege Rainer Pulz – die endgültige Entscheidung für sich und seine Kollegen erst abwarten. Für Ludwigsfeldes Bürgermeister Frank Gerhard (SPD) ist die Polizeipräsenz in der Stadt vorrangig. Die Öffnungzeiten seien zweitrangig, erklärt er. „Weil wir jetzt schon eine der wenigen Kommunen mit einem so umfangreichen Ordnungsamt sind, sodass wir schon jetzt oft Hand in Hand mit der Polizei zusammenarbeiten“, sagt Gerhard. So gebe es bereits gemeinsame Fußstreifen. Völlig unklar ist, ob mit dem Fortbestand der Wache auch der seit drei Jahren geplante Neubau kommt. „Da sind wir zu allen Kompromissen bereit“, sagt Gerhard, schließlich habe das Land das Areal dafür bereits gekauft. Zossens Bürgermeisterin kann indes nicht verstehen, dass eine sanierte Wache – zuständig für 60 000 Menschen – aufgegeben wird und anderswo eine neue gebaut werden soll. „Mit  Sparen“, so sagt sie, „hat das nichts zu tun.“ (Von Jutta Abromeit und Fred Hasselmann)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 01.04.2011

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