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Ängste ernst nehmen - Auch der Personalabbau bei der Polizei war ein Thema
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- Donnerstag, 05. April 2012 07:57
Im Stadtmuseum von Ludwigsfelde informierte am Dienstagabend der innenpolitische Sprecher Björn Lakenmacher, Mitglied der CDU-Fraktion des Landtages, über die gesunkene Aufklärungsrate bei Diebstählen und den bevorstehenden Personalabbau bei der Polizei. Organisierte Diebesbanden seien im Speckgürtel unterwegs, hieß es. Gezielt würden Baumaschinen und Traktoren entwendet. Die Polizei spricht von Auftragsdiebstählen. Die Versicherungen versichern nicht mehr oder nur mit hohem Selbstbehalt für den Kunden.
Noch können die Polizeiwachen Zossen und Ludwigsfelde einen 24-Stunden-Betrieb vorhalten, doch die Polizeistrukturreform des Landes könnte dem einen Strich durch die Rechnung machen, so Lakenmacher. Er war früher Polizeibeamter und wies darauf hin, dass das Land Brandenburg sowohl in der Kriminalitätsbelastung als auch beim Stellenabbau der Polizei führend sei. Allein bei der Kriminalpolizei würden 400 Stellen abgebaut. Dietrich Grimm, Raumausstatter aus Ludwigsfelde, der in diesem Jahr mit seinem Unternehmen sein 20-jähriges Jubiläum feiert, verwies auf die Politik und sagte: „Die Ängste und Sorgen der Bürger werden nicht ernst genommen.“
Aus Gesprächen mit Polizisten wisse er, wie mühsam und zermürbend deren Arbeitsalltag sei. Dennoch könne es nicht angehen, wenn sich Bürger privat zusammenschließen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Eine neue Ermittlungsgruppe, die „EG Villa“, soll Einbrüche in Einfamilienhäuser effektiver bekämpfen und arbeitet länderübergreifend auch mit der Berliner Polizei zusammen. Laut Polizeibericht sind Einfamilienhäuser stärker gefährdet als Mehrfamilienhäuser. Der Ludwigsfelder Joachim Lichtblau kennt das aus seinem Wohnumfeld. „In unserer Siedlung, rundherum, wird immer wieder eingebrochen“, sagte er.
Er lebt auf einem Pferdehof am Stadtrand und gleich mehrere große Hunde geben ihm ein Gefühl von Sicherheit. Dirk Steinhausen, Gemeindevertreter in Großbeeren und Mitglied des CDU-Kreistages, sprach von den Bankeinbrüchen der letzten zwei Jahre in Großbeeren und eine junge Frau aus Lübben erzählte von ihrer Nachbarin, bei der ein Einbrecher am helllichten Tag plötzlich in der Küche stand. „Eine kreuzgefährliche Situation.“
Geleitet wurde die Diskussionsrunde vom Landtagsabgeordneten Danny Eichelbaum, der auch Vorsitzender des Rechtsausschusses der CDU-Fraktion ist. (Von Gudrun Ott)
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 05.04.2012