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Wider dem Vergessen! – Eichelbaum mit Besuchergruppe im Stasigefängnis
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- Mittwoch, 16. April 2014 06:49
Am 14.04.2014 besichtigte der Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum mit einer Besuchergruppe aus dem Landkreis Teltow-Fläming die Gedenkstätte Hohenschönhausen. Dort im ehemaligen zentralen Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit wurde den Besuchern aufgezeigt, mit welchen teils grausamen Methoden Gefangene vom Unrechtsregime der DDR verhört, und zu UNrecht eingesperrt wurden.
Die Besucher sammelt in der Gedenkstätte vor Ort Eindrücke, wie mit systemkritischen Bürgern in der ehemaligen DDR verfahren wurde. Nach einem 30-minütigem Dokumentationsfilm, der den Besuchern die Historie des Gefängnisses umriss, stieß der Gruppenleiter Harry Santos zur Gruppe. Herr Santos, der nach geplanter Republikflucht im Jahre 1983 selbst Häftling der Anstalt war, schilderte detailgenau die Vorgänge und Tagesabläufe im Alltag der Haftanstalt. Die emotionalen Schilderungen von einem persönlich Betroffenen beeindruckten die Besucher. Beispielsweise die genauen Schilderungen zur Isolationshaft in den vorhandenen abgedunkelten Dunkelzellen gingen den Zuhörern sehr nahe. Für die Besucher kaum nachzuvollziehen war , dass in diesem Untersuchungsgefängnis die Gefangenen keinen Kontakt zu anderen Mithäftlingen hatten.. Häftlinge, die in Hohenschönhausen einsaßen, wussten weder wo sie sich befanden, noch welches Strafmaß sie zu erwarten hatten. In stundenlangen Verhören wurden sie von den Offizieren der Staatssicherheit zu Aussagen und Geständnissen gedrängt, welche im anstehenden Verfahren gegen sie häufig die Grundlage für die Länge der Haftstrafen waren.
Mit Unverständnis wurde die Tatsache aufgenommen, dass kaum ein Gefängnisaufseher nach 1989 verurteilt wurde und das damalige Staatsanwälte und Richter, die an politischen Prozessen in der DDR beteiligt waren, heute weiterhin im öffentlichen Dienst tätig sind.
Als Fazit des Besuches schildert Danny Eichelbaum: „Es ist es erschreckend, welches Unrecht Bürgern in der DDR angetan wurden und Menschen die nach persönlicher Freiheit strebten,unter unmenschlichen Bedingungen jeder Freiheit beraubt. wurden"
„Gerade der Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen verdeutlicht, dass die Täter von damals heute nicht mehr in Leitungsfunktionen des Staates tätig sein dürfen. Im Mittelpunkt müssen die OPfer des DDR-Unrechtssregimes stehen.", so Eichelbaum.