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Pressemitteilungen / Wahlkreis

13. August - Gegen das Vergessen

Die Großbeerener Union hatte am 13. August traditionell zur Gedenkveranstaltung geladen und zahlreiche Bürger waren gekommen. Die Begrüßung machte der CDU-Kreisvorsitzende und Mitglied des Landtages, Danny Eichelbaum. Es folgten kurze Reden vom Vorsitzenden der CDU Großbeeren, Dirk Steinhausen, und dem Bürgermeister Großbeerens, Carl Ahlgrimm.

Neben den Schrecken der Mauer machte Dirk Steinhausen, der auch für Ludwigsfelde und Großbeeren im Kreistag sitzt, deutlich, dass bereits schon früher gerade bürgerliche Politiker, die den kommunistischen Führungsanspruch kritisierten, verhaftet, verurteilt, deportiert, zur Resignation veranlasst oder zur Flucht in den Westen getrieben wurden.

Die Parteien wurden gesäubert, nach sozialistischen Muster umgebaut und es traten willfährige Erfüllungsgehilfen an die Spitze.

Bis zum Oktober 1950 verlor die CDU in der DDR ca. 25% ihrer Mitglieder und damit einen Großteil ihrer Führung. Von den 35 Unterzeichnern des Berliner Gründungsaufrufes von 1945 waren Mitte 1950 nur noch zwei in der DDR.

Wir wollen auch diesen Menschen gedenken, die wegen ihrer politischen Meinung verfolgt, gefoltert und teilweise auch umgebracht wurden", macht der Vorsitzende der CDU Großbeeren, Dirk Steinhausen klar.

Den Kranz der CDU legte der Fraktionsvorsitzende der CDU Großbeeren, Dirk Steinhausen, zusammen mit dem Gemeindevertreter Marc Spogat nieder.

Anwesend waren auch die Gemeindevertreterin Constanze Krause und der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Ralf Pächnatz-Löwendorf.

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v.l.n.r.: Kranzniederlegung der CDU Großbeeren, Rede von Dirk Steinhausen, Gruppenbild

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Rede zum Gedenken an den Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 am

13.08.2012

(Es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Der 13. August 1961 ist uns auch heute noch ein Tag der Trauer und der Mahnung. Der Bau von Mauer und Stacheldraht war ein brutaler und menschenverachtender Akt, mit dem unser Land, Familien und Freunde auf Jahrzehnte auseinander gerissen wurden. Tausende Bürgerinnen und Bürger versuchten die Flucht in den freien Teil Deutschlands.

Wir Großbeerener wollen auch in diesem Jahr an die Schattenseiten der Teilung erinnern.

Viele mussten diesen selbstverständlichen Wunsch nach Freiheit mit ihrem Leben bezahlen nach dem Willen und auf Anordnung des SED-Regimes.

 

Die Menschen in der DDR waren dem totalitären Machtstreben der SED, deren Gängelung, Überwachung, Bespitzelung, Kriminalisierung schutzlos ausgesetzt. Wer sich nicht fügte, musste mit härtesten Strafen gegen sich, seine Angehörigen und Freunde rechnen.

Die Opfer des SED-Unrechtsregimes mahnen uns, sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Wir sind verpflichtet, dafür einzutreten, dass unsere freiheitliche Demokratie nie wieder durch politische Extremisten gefährdet werden kann.

Am heutigen 51-zigsten Jahrestag des Mauerbaus fühlen wir eine ganz besondere Verpflichtung, der zahlreichen Opfer von Mauer und Stacheldraht zu gedenken.

Es darf kein Vergessen geben.

Kurz nach Mitternacht verlegten am 13. August 1961 Grenz- und Volkspolizisten gedeckt von NVA-Einheiten, Stacheldraht und sicherten die Grenzanlagen.

Der von der DDR errichtete Ring um West-Berlin hatte eine Gesamtlänge von über 150 km, davon über 40 km zwischen den beiden Teilen der Stadt.

Bis zum Bau der Mauer hatten schon viele Menschen die DDR verlassen.

Bereits vor ihrer Geburtsstunde, wurden in der SBZ, die politischen Weichen für einen Unrechtsstaat geschaffen. Insbesondere die bürgerlichen Parteien haben dies zu spüren bekommen. Die SPD wurde mit der KPD zwangsvereinigt und somit ausgeschaltet.

Die Bürgerlichen Parteien, CDU und LPD (heute FDP) begannen bereits unmittelbar nach ihrer Gründung in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) mit der erzwungenen Anpassung an die politischen und ideologischen Vorstellungen der Besatzungsmacht. Die Absetzung der ersten Vorsitzenden der SBZ-CDU, Andreas Hermes und Walther Schreiber, bereits im Dezember

1945 machte klar, dass die Besatzer der christlich-demokratischen Partei keine wirkliche Autonomie zugestehen wollten.

Alles lief darauf hinaus, durch Verdrängung der demokratischen Parteien, durch Besetzung der Schaltstellen in der öffentlichen Verwaltung und in den gesellschaftlichen Organisationen sowie durch radikale Verstaatlichung nach sowjetischem Muster ein kommunistisches System in der SBZ zu errichten.

Bereits hier gab es Folter und auch Mord gehörte zur Durchsetzung der politischen Gewaltherrschaft.

Schon im Mai 1949 hatte Walter Ulbricht zum "revolutionären Kampf" gegen die "bürgerlichen" Parteien aufgerufen.

Die schwierige Gratwanderung der bürgerlichen Parteien zwischen Widerstand und Gleichschaltung in der Phase von 1948 bis 1952 liefert zahlreiche Beispiele für den massiven Druck auf die Fraktionen der CDU und der LDP in den Landtagen und kommunalen Parlamenten, wo beide zusammengenommen Ende der 1940er Jahre noch über z.T. beträchtliche Mehrheiten verfügten. Erzwungene Fraktionswechsel, Aberkennung parlamentarischer Mandate, Parteiausschlussverfahren und Schauprozesse waren keine Seltenheit.

Politiker, die den kommunistischen Führungsanspruch kritisierten, wurden verhaftet, verurteilt, deportiert, zur Resignation veranlasst oder zur Flucht in den Westen getrieben. Die Parteien wurden gesäubert, nach sozialistischen Muster umgebaut und es traten willfährige Erfüllungsgehilfen an die Spitze. Bis zum Oktober 1950 verlor die CDU in der DDR ca. 25% ihrer Mitglieder und damit einen Großteil ihrer Führung.

Von den 35 Unterzeichnern des Berliner Gründungsaufrufes von 1945 waren Mitte 1950 nur noch zwei in der DDR.

Wir wollen auch diesen Menschen gedenken, die wegen ihrer politischen Meinung verfolgt, gefoltert und teilweise auch umgebracht wurden.

Bei vielen Menschen, die die Teilung in jungen Jahren ihres Lebens erlebt haben, aber gerade bei unsere jungen Generation, die ohne die Mauer aufgewachsen sind, fängt es leider an, das sich Mythen und Legenden über die DDR bilden und die Realität für die Bevölkerung verblasst.

Das Beispiel der vielen Mauertoten ist Verpflichtung für uns, denen, die die DDR heute schönreden, entschieden entgegen zu treten.

Dieses System hat die Mauer gebaut und bis zum Schluß mit Blut an den Händen verteidigt.

Es darf kein Vergessen geben.

Das Grenzregime der DDR kostete etwa 1300 Menschen das Leben.

Tausende wurden schwer verletzt, Zehntausende wegen Fluchtversuchs verurteilt und ihrer sozialen Existenz in der DDR beraubt.

Der Schießbefehl galt bis zum Frühjahr 1989.

Wir sind es den Opfern schuldig, dass auch dieser Teil der deutschen Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.

Es darf kein Vergessen geben.

Ich danke Ihnen, dass Sie durch Ihre Anwesenheit dies deutlich machen.

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