Stolperstein für Tadeusz Kubisch
- Details
- Mittwoch, 08. Mai 2019 11:48
Ein Stolperstein erinnert in der Käthe-Kollwitz-Straße an den Polen Tadeusz Kubisch, der von der Gestapo in Luckenwalde hingerichtet wurde. Die Liebe zu einer Deutschen wurde ihm 1942 zum tödlichen Verhängnis.
Luckenwalde. Tadeusz Kubisch, der 1918 in Polen geboren wurde und einst in Luckenwalde lebte und arbeitete, wurde keine 24 Jahre alt. Wegen „verbotenen Umgangs und Geschlechtsverkehrs mit einer Deutschen“ hatte ihn die Gestapoim Jahr 1942 in Luckenwalde verhaftet und hingerichtet. Ihm zu Ehren und auf Initiative des CDU-Stadtverbandes setzte der Künstler Gunter Demnig am Dienstag in Luckenwalde einen Stolperstein aus Messing.
Die Christdemokraten setzten damit ihre Tradition fort, in jedem Jahr Stolpersteine für Luckenwalder Bürger zu verlegen, die im Nationalsozialismus verfolgt, gedemütigt, vertrieben und ermordet wurden. Erstmals ehrten sie am Dienstag einen polnischen Zivilarbeiter, der katholischen Glaubens war. Ort des Erinnerns war diesmal vor dem Haus in der Käthe-Kollwitz-Straße 33, wo Tadeusz Kubisch damals gewohnt und als Friseur gearbeitet hatte. In einer bewegenden Rede erinnerte Detlev Riemer, Pfarrer im Ruhestand, an das Schicksal von Tadeusz Kubisch, an die Willkür des Nazi-Regimes und der Polizei. „Der Kontakt zwischen Polen und Deutschen war ,gesetzlich’ verboten“, sagte Riemer. „Das Gesetz war nicht praktikabel, zeigte aber am Ende seine unheilvolle Wirkung.“