Umweltkriminelle landen spät vor Gericht
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- Mittwoch, 29. Juni 2016 11:15
Die Mühlen der Justiz mahlen langsam. Bei illegalen Müllkippen ist das nicht nur ein Sprichwort. Die Verfahrensdauer in der Mark liegt weit über dem Bundes-durchschnitt. Zudem gibt es bei Ermittlungen und Prozessen Probleme.
Potsdam. Umweltsünder müssen sich in Brandenburg oft erst nach Jahren vor Gericht verantworten. Von 1500 Verfahren wegen illegaler Müllbeseitigung, die seit 2009 bei den Staatsanwaltschaften des Landes eingingen, wurden bis Mai dieses Jahres nur 90 vor Gericht verhandelt. Das teilte das Umweltministerium auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Potsdamer Landtag mit. Bis 2014 verhängten die Richter nur in 18 Umweltverfahren Bewährungsstrafen, 20 Mal gab es eine Geldauflage. Für die Zeit danach sind noch keine genauen Daten verfügbar. Brandenburg galt in den ersten Jahren nach der Wende als die größte illegale Müllkippe Deutschlands. Hunderttausende Tonnen Bauschutt, Industrieabfälle, Plastikreste, Autoreifen und Hausmüll wurden im märkischen Sand verscharrt.