"Fatales Signal" - Die CDU will die Ersatzfreiheitsstrafe erhalten. Anders sehen es die Vollzugsbediensteten
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- Mittwoch, 25. Mai 2016 08:42
Potsdam - Die Pläne von Brandenburgs neuem Justizminister Stefan Ludwig (Linke) zur Abschaffung der Ersatzfreiheitsstrafe stoßen auf ein geteiltes Echo. Die oppositionelle CDU-Fraktion im Landtag kritisierte Ludwigs Vorschlag scharf, über den die Justizministerkonferenz, deren Vorsitz Brandenburg innehat, Anfang Juni in Nauen befinden soll.
Wer zu einer Geldstrafe verurteilt wird und diese nicht zahlen kann, kommt nach bisheriger Regelung in Haft. Diese Praxis soll nach Ludwigs Willen ein Ende haben. CDU-Fraktionschef Ingo Senftleben sagte, dann könnten sich die Richter auch ihre Urteile verkneifen. Dem Rechtsstaat gehe damit ein Sanktionsmittel verloren. Das Signal an Verurteilte und die Gesellschaft sei fatal, wenn Taten nicht mehr verfolgt und auf die Einhaltung der Gesetze nicht mehr geachtet werde. CDU-Rechtsexperte Danny Eichelbaum sagte, Ludwigs Vorschlag setze die "linke ideologische Linie von Ludwigs Amtsvorgängern fort". Der Minister beabsichtige eine weitere Verharmlosung und Aufweichung strafrechtlicher Sanktionen. Ludwigs Pläne seien der Versuch, vom Personalmangel an den Gerichten und in den Justizvollzugsanstalten des Landes abzulenken.