Strafbefehl gegen Landrat wegen Korruption
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- Freitag, 31. August 2012 09:42
SPD-Politiker Peer Giesecke ließ sich von einem Unternehmer eine Reise bezahlen und traf Entscheidungen zu dessen Gunsten
Der Landrat von Teltow-Fläming, Peer Giesecke (SPD), steht vor dem Ende seiner politi- schen Karriere. Seit mehr als zwei Jaren ermittelt die Staatsanwaltschaft Neu- ruppin gegen ihn. Nun hat sie beim Amtsgericht Potsdam einen Strafbefehl beantragt, wie ein Sprecher gestern mitteilte.
Demnach soll der Kommunalpolitiker zu zehn Monaten Haft auf Bewährung und 8000 Euro Geldbuße verurteilt wer- den. Die Ermittler werfen dem 62-Jährigen Vorteilsnahme und Untreue vor. Er soll von einem Bauunternehmer eine Reise nach Mallorca im Wert von 800 Euro sowie mehrere Essen spendiert bekommen haben. Dafür soll sich Giesecke vehement für den Abriss eines denkmalgeschützten Gebäudes eingesetzt haben, auf dessen Grundstück der Unternehmer später einen Supermarkt errichtete. Darüber hinaus habe Giesecke Gelder aus einem Verfügungsfonds für Essenseinladungen verwendet. Dem Kreis sei ein Schaden von 9000 Euro entstanden. Ausgangspunkt für die Ermittlungen war eine anonyme Anzeige.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat sich Giesecke einverstanden erklärt, dass die Ermittlungen mit einer Verurteilung per Strafbefehl abgeschlossen werden. Das letzte Wort hat das Amtsgericht. Stimmt es dieser Verfahrensweise nicht zu, könnte es zu einer mündlichen Verhandlung kommen. Der Landrat wollte sich gestern nicht äußern.