In Brandenburg dauern Gerichtsverfahren zu lange
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- Freitag, 27. Juli 2018 09:04
Hartz-IV-Empfänger müssen fast zwei Jahre auf Entscheidung warten
Brandenburgs Justiz arbeitet am Limit. An fast allen Gerichten fehlen Richter und sonstige Mitarbeiter, der Krankenstand ist enorm hoch und die Dauer der Verfahren liegt in den meisten Bereichen weit über dem Bundesdurchschnitt. Das geht aus einer Antwort des Justizministeriums auf eine Anfrage der CDU-Fraktion hervor, die der MAZ vorliegt. So waren 2017 an den Verwaltungsgerichten 175 Stellen eingeplant, tatsächlich besetzt waren 140. An den Sozialgerichten waren von 77 vorgesehenen Richterstellen nur 67 besetzt , an den ordentlichen Gerichten, die Straf- und Zivilsachen verhandeln, fehlten 20 von 502 Richterstellen. Gut besetzt waren dagegen die Finanz- und Arbeitsgerichte. Bei letzteren gab es sogar einen Personalüberhang. Das hat unmittelbare Folgen für die Dauer von Gerichtsverfahren in Brandenburg, die größtenteils deutlich länger dauern als im Bundesdurchschnitt. 13 Monate brauchte ein Strafverfahren an einem märkischen Landgericht im vergangenen Jahr im Schnitt. Zum Vergleich: 2016 dauerten die Strafverfahren bundesweit nur 7,4 Monate.