Ein Rettungsring für unsere Gewässer - Wassernetz-Initiative schlägt Alarm
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- Montag, 16. August 2021 09:07
Es steht nicht mehr viel Wasser im Fre- dersdorfer Mühlenfließ. Streckenweise ist es wieder ganz ausgetrocknet. Leider ist es kein Einzelfall. Schon 2015 konn- ten Berlin und Brandenburg die EU- Vorgaben für Flüsse, Bäche und Kanäle nicht erfüllen. Es ist auch offenbar schon viel Papier beschrieben worden, doch bei der Umsetzung der Europäi- schen Wasserrahmenrichtlinie hapert es weiterhin. Aktive der Wassernetz-Initia- tive wollen das nicht länger hinnehmen und legten am Montag die Finger in die Wunde. Symbolisch nahmen Benjamin Raschke, Isabell Hiekel (beide Bündnis 90/Die Grünen) und Danny Eichelbaum (CDU) vor dem Potsdamer Landtag Artikellayout (Format) wurde nachträglich verändert einen Rettungsring mitsamt Forderungs- katalog von der Wassernetz-Initiative entgegen. Dieser gehören 14 Verbände und weitere Organisationen an. Carsten Preuss, Landesvorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutsch- land (BUND), betonte, dass gerade jetzt Diskussionen zum Haushalt laufen und somit finanzielle Weichen zu stellen seien. Doch Isabell Hiekel bremst die Erwartungen. Sie selbst sei auch gefru- stet, dass es seit 2000 die Wasserrah- menrichtlinie gebe und dass man drau- ßen davon nichts sieht. „Es ist politisch nicht einfach. Wir Fachpolitiker sehen zwar das Problem des Wasserschutzes, doch viele andere Kollegen sehen auch die anderen großen Probleme, wie bei- spielsweise Corona oder die Afrikani- sche Schweinepest. Wir haben viele Konzepte in der Schublade, die einfach nicht umgesetzt werden, weil es an den finanziellen Ressourcen oder an den Trägereinrichtungen fehlt, die die Kon- zepte umsetzen können“, erklärt sie. Die drei Abgeordneten bedankten sich bei den Wasserschützern. Ihr Druck ver- leihe den Umweltpolitikern Rücken- wind. Doch vielmehr als das Verspre- chen, am Thema dranzubleiben, gibt es an diesem Tag von den Politikern nicht. Zuvor wurden die Forderungen auch Berliner Abgeordneten übergeben. Denn Gewässerschutz hält sich nicht an Kreis- oder Ländergrenzen.
Quelle: Blickpunkt, 14.08.2021